Nach aktuellem Stand kann die Pleite der Vereinigten Staaten gerade noch einmal verhindert werden, doch gelöst sind die amerikanischen Probleme noch längst nicht. Vieles hängt nun davon ab, wie die Ratingagenturen auf den Kompromiss reagieren, doch ein Kommentar von dieser Seite blieb bisher aus. Leichte Entspannung an den Finanzmärkten Die Erleichterung über den voraussichtlichen Kompromiss …
Nach aktuellem Stand kann die Pleite der Vereinigten Staaten gerade noch einmal verhindert werden, doch gelöst sind die amerikanischen Probleme noch längst nicht. Vieles hängt nun davon ab, wie die Ratingagenturen auf den Kompromiss reagieren, doch ein Kommentar von dieser Seite blieb bisher aus.
Leichte Entspannung an den Finanzmärkten
Die Erleichterung über den voraussichtlichen Kompromiss im US-Schuldenstreit war an den Märkten deutlich zu spüren, eine Euphorie brach jedoch nicht aus. Der Deutsche Aktienindex eröffnete mit einem Plus von 1,5 Prozent, gab jedoch später wieder Teile des Gewinns ab. Auch in Tokyo ging es zu Beginn leicht nach oben, der Nikkei lag zeitweise mit 1,3 Prozent im Plus. Verschiedene Analysten warnten vor überzogenen Erwartungen, denn viele offene Punkte würden Republikaner und Demokraten erst in den nächsten Monaten klären. Zudem ist eine drängende Frage weiterhin offen: Wie reagieren die Ratingagenturen auf diesen Kompromiss?
Ton hatte sich zuletzt verschärft
Die Ratingagenturen hatten in jüngster Zeit einen stark verschärften Ton gegenüber Amerika angeschlagen und mit dem Verlust der Höchstbewertung „AAA“ gedroht. Allen voran Standard & Poor's zeigte sich äußerst aggressiv und drohte mit einem langfristig niedrigen Rating. Sogar eine direkte Herabstufung auf „Default“ wurde in den Raum gestellt, sollte die USA nicht rechtzeitig die Schuldenobergrenze anheben und es zu Zahlungsverzögerungen kommen.
Kompromiss in Sicht
Durch die vorläufige Einigung am Sonntagabend hat sich die Lage etwas entspannt, immer vorausgesetzt, der Kompromiss wird auch vom US-Kongress gebilligt. Wenn alles glattgeht, ist die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit und einer damit verbundenen Herabstufung des Ratings erst einmal gebannt. Nach Meinung von Bernd Weidensteiner, Volkswirt bei der Commerzbank, „bliebe der Weltwirtschaft ein Schock auf dem Finanzmarkt erspart“. Nach dem geplanten Kompromiss wird das US-Schuldenlimit in zwei Schritten um insgesamt 2,4 Billionen Dollar angehoben. In der gleichen Zeit sollen die Ausgaben um denselben Betrag zurückgefahren werden. Über die genauen Details, z.B. wie die Einsparungen erfolgen sollen, wird ein gemeinsamer Ausschuss von Demokraten und Republikanern noch beraten.