Achterbahnfahrt an den Börsen – Hoffnung aus den USA und China

Der DAX hat einen Tag nach dem Absturz aller wichtigen Börsenkurse eine wilde Achterbahnfahrt hinter sich gebracht, zeigte jedoch zuletzt deutliche Zeichen der Entspannung. Nachdem der Dow Jones am Montag 5,6 Prozent an Wert verloren hatte, gab der deutsche Leitindex am Dienstag Morgen bis zu sieben Prozent nach. Zeitgleich kletterte der Goldpreis in schwindelerregende Höhen …

Der DAX hat einen Tag nach dem Absturz aller wichtigen Börsenkurse eine wilde Achterbahnfahrt hinter sich gebracht, zeigte jedoch zuletzt deutliche Zeichen der Entspannung. Nachdem der Dow Jones am Montag 5,6 Prozent an Wert verloren hatte, gab der deutsche Leitindex am Dienstag Morgen bis zu sieben Prozent nach. Zeitgleich kletterte der Goldpreis in schwindelerregende Höhen und liegt derzeit auf einem Dreijahreshoch (1.250,90 Euro je Feinunze). Doch gute Nachrichten aus den USA wendeten das Blatt an den Börsen und könnten endlich für die Beruhigung sorgen, nach der sich alle Anleger sehnen.

US-Wirtschaft robuster als angenommen

Die Wirtschaftsleistung der USA ist im zweiten Quartal 2011 nur um 0,3 Prozent zurückgegangen. An den Finanzmärkten hatte man mit 0,9 Prozent gerechnet, nachdem die US-Wirtschaft im ersten Quartal um 0,6 Prozent geschrumpft war. Die Amerikaner befinden sich zwar damit wieder in einer Rezession, doch machen die robusten Zahlen Hoffnung, dass die Krise langsam abflauen könnte. Der Dow Jones honorierte die guten Nachrichten mit Zugewinnen direkt nach Handelseröffnung und auch der DAX holte die Verluste fast vollständig wieder auf. Zeitweilig drehte er sogar ins Plus, konnte diese Werte jedoch nicht halten. Mit Spannung blicken die Finanzmärkte zur amerikanischen Notenbank, die heute die Entscheidung treffen wird, ob der US-Leitzins angehoben oder gesenkt werden soll.

China will Kurse beruhigen

Für weitere gute Stimmung an den Finanzmärkten sorgte die Äußerung des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao. Dieser forderte die anderen Staaten zur internationalen Zusammenarbeit auf, um die Kurse endlich zu beruhigen. Sein Land werde sich aktiv daran beteiligen. Das Reich der Mitte, so die Hoffnungen auf den Börsenparketten, könnte bald damit beginnen, US-Staatsanleihen zu zeichnen, denn zwei Drittel der chinesischen Währung sind US-Dollar, 1,15 Billionen davon US-Staatseinleihen. Gehen die amerikanische Wirtschaft oder die US-Währung in die Knie, nimmt China deshalb automatisch großen Schaden und ist somit darauf angewiesen, die Amerikaner zu stützten, was zwar dazu führt, dass die gegenseitige Abhängigkeit weiter zunimmt, doch die Börsen zumindest vorläufig zur Ruhe bringen könnte.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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