Die Ratingagentur Moodys hat die japanische Bonität von der Stufe Aa2 auf Aa3 herabgesetzt. Das asiatische Land liegt damit drei Stufen hinter Moodys Bestnote Aaa zurück. Als Begründung für den Downgrade nannte die Ratingagentur die hohe Staatsverschuldung, die schlechten Wachstumsprognosen und die anhaltende politische Instabilität Japans. Zudem wies Moodys darauf hin, dass man die Regierung …
Die Ratingagentur Moodys hat die japanische Bonität von der Stufe Aa2 auf Aa3 herabgesetzt. Das asiatische Land liegt damit drei Stufen hinter Moodys Bestnote Aaa zurück. Als Begründung für den Downgrade nannte die Ratingagentur die hohe Staatsverschuldung, die schlechten Wachstumsprognosen und die anhaltende politische Instabilität Japans. Zudem wies Moodys darauf hin, dass man die Regierung in Tokio bereits im Mai vor einer möglichen Herabstufung gewarnt habe, das Land aber keine Maßnahmen ergriffen hätte, um diese zu verhindern.
Moodys hat sich mit der Neubewertung Japans der Einschätzung der beiden anderen bedeutenden Ratingagenturen Standard & Poor's und Fitch angeschlossen, deshalb hoffen die Anleger an den Börsen, dass dieser Downgrade nicht für derart große Unruhe sorgen wird, wie es die Herabstufung der USA vor einigen Wochen tat.
Europa ringt um den richtigen Weg aus der Schuldenkrise
Aber auch Europa befindet sich noch immer im Würgegriff der anhaltenden Schuldenkrise. Die Eurozone streitet über die Maßnahmen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy vor einer Woche vorschlugen, um die Krise zu bekämpfen. Die beiden Repräsentanten der größten Euro-Staaten regten eine gemeinsame Wirtschaftsregierung, eine europäische Finanztransaktionssteuer, eine Vereinheitlichung der Unternehmenssteuersätze sowie eine verbindliche Schuldenbremse an.
Während Spanien als eines der Länder, das besonders hart von der Krise betroffen ist, die Vorschläge begrüßt und nach den Worten von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero die Schuldenbremse so schnell wie möglich in der eigenen Verfassung verankern möchte, lehnt Österreich den Kern der Maßnahmen ab. Bundeskanzler Werner Faymann erklärte, eine europäische Wirtschaftsregierung sei mit seinem Land nicht zu machen. Gleiches gelte für die Eurobonds, die allerdings auch Merkel und Sarkozy ausgeschlossen hatten.
Spannung vor „französischer Hungerkur“
Voller Erwartung blicken die Regierungen der Eurozone zudem am Mittwoch nach Frankreich, denn dort trifft sich Sarkozy mit seinem Regierungschef François Fillon, um zu beraten, wie das Nachbarland die vorgeschlagenen Maßnahmen in konkrete Politik umsetzen könnte. Der französische Premierminister möchte dabei ein Sparpaket vorschlagen, das nach Ansicht der französischen Presse einer „kollektiven Hungerkur“ gleichkommt, um ein Downgrade des eigenen Landes zu verhindern.