Die Ratingagentur Moody´s hat zwölf britische Banken zum Teil deutlich abgewertet. Unter den betroffenen Finanzinstituten befinden auch die beiden Großbanken Royal Bank of Scotland (RBS) und Llyods. Die Bonität der RBS verlor zwei Stufen und liegt nun bei A2, während Llyods von Aa3 auf A1 heruntergestuft wurde. Die Moody's-Analysten äußerten Zweifel an der ausreichenden Kapitalisierung …
Die Ratingagentur Moody´s hat zwölf britische Banken zum Teil deutlich abgewertet. Unter den betroffenen Finanzinstituten befinden auch die beiden Großbanken Royal Bank of Scotland (RBS) und Llyods. Die Bonität der RBS verlor zwei Stufen und liegt nun bei A2, während Llyods von Aa3 auf A1 heruntergestuft wurde. Die Moody's-Analysten äußerten Zweifel an der ausreichenden Kapitalisierung der Finanzinstitute und kommentierten, sie seien überzeugt, die britische Regierung werde zwar systemisch wichtige Banken im Notfall mit Staatsmitteln stützen, aber den Zusammenbruch kleinerer Institute zulassen.
Britische Regierung widerspricht Moody's
Die britische Regierung trat der Vermutung der Ratingagentur vehement entgegen. Finanzminister George Osborne erklärte, er sei überzeugt, dass die hiesigen Finanzinstitute ausreichend liquide seien, um die Krise zu meistern. Sie hätten nicht die Probleme „mancher Banken der Eurozone“. Die Entscheidung der Ratingagentur spiegele das Bemühen der britischen Regierung wieder, so wenig Steuergeld wie möglich in die Finanzinstitute zu investieren.
EZB stützt das Bankensystem
Frisches Geld für die europäischen Banken kommt von der Europäischen Zentralbank (EZB). Der scheidende Präsident Jean-Claude Trichet, der am Ende dieses Monats das Zepter nach acht Jahren turnusgemäß an Mario Draghi weiterreicht, kündigte nach einer Sitzung des EZB-Rats an, die Zentralbank werde in einem Umfang von 40 Milliarden Euro Pfandbriefe und sonstige Anleihen finanzschwacher Banken ankaufen.
Zudem werde es allen Finanzinstituten der Eurozone ermöglicht, sich im Oktober und Dezember eine unbegrenzte Menge Geld zu leihen. Dies solle den Banken Planungssicherheit geben. Man habe auch über eine Senkung des Leitzinses diskutiert, so Trichet, sich aber für den Moment entschieden, diesen unverändert bei 1,5 Prozent zu lassen. Es sei jedoch denkbar, dass auch dieses Instrumentarium in Zukunft eingesetzt werde, um dem Finanzsektor zu helfen.
EZB-Rat lehnt ESFS-Hebel ab
In seinem Schlusswort als EZB-Präsident wandte sich Trichet vehement gegen die Einführung des „EFSF-Hebels“. Käme dieser, könnte der Rettungsfonds die angekauften Staatsanleihen von Krisenländern bei der Zentralbank als Sicherheiten hinterlegen, um Kredite von dieser zu bekommen. Trichet erklärte, der EZB-Rat sei überzeugt, die Regierungen hätten selbst genügend Möglichkeiten, „den EFSF zu hebeln“.