Die drei größten Ratingagenturen drohen verschiedenen Banken mit der Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Die Analysten von Fitch setzten den Ausblick für die Bank of America, Goldman Sachs, Morgan Stanley, die Deutsche Bank sowie für vier weitere europäische Finanzinstitute (Barclays, BNP Paribas, Credit Suisse, Société Generale) auf "negativ". Diesem Schritt folgt in der Regel nach kurzer Zeit …
Die drei größten Ratingagenturen drohen verschiedenen Banken mit der Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Die Analysten von Fitch setzten den Ausblick für die Bank of America, Goldman Sachs, Morgan Stanley, die Deutsche Bank sowie für vier weitere europäische Finanzinstitute (Barclays, BNP Paribas, Credit Suisse, Société Generale) auf „negativ“. Diesem Schritt folgt in der Regel nach kurzer Zeit die Herabstufung. Kurz zuvor hatte Moody's zu einem Rundumschlag ausgeholt und insbesondere britische, spanische und portugiesische Finanzinstitute herabgestuft. Aber auch die NordLB musste einen „Downgrade“ ihres Finanzstärkeratings von C- auf D+ hinnehmen.
Fitch sorgt sich um Kapitalisierung der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank, die momentan noch mit AA- bewertet wird, ist deshalb ins Visier von Fitch geraten, weil sich die Analysten sorgen, die größte deutsche Privatbank könne die geforderte Eigenkapitalausstattung nicht erreichen. Die Euro-Schuldenkrise, die für Zweifel an der Bonität der anderen europäischen Banken sorgt, sei dagegen weniger ein Problem für das Haus von Josef Ackermann, erklären die Experten, da die Deutsche Bank die „gefährlichen“ Staatsanleihen in ihrem Portfolio bereits entscheidend verringert habe.
Spanien herabgestuft – Italien gefährdet
Nicht nur die Banken befinden sich im Visier der Ratingagenturen, sondern auch Spanien und Italien. Fitch sowie Standard & Poor's stuften die Bewertung der Iberer von AA- auf AA herunter. Die Analysten bemängelten fehlende Wachstumsperspektiven sowie eine zu hohe Verschuldung im privaten Sektor. Die nächste Abwertung scheint zudem nur eine Frage der Zeit zu sein, denn S&P setzte den Ausblick für die viertgrößte Volkswirtschaft in der Eurozone direkt nach der Abwertung auf „negativ“.
Ein ähnliches Schicksal droht auch Italien. Das Land steht seit Monaten wegen seiner Verschuldung und der mangelnden Reformfähigkeit der Regierung unter Beschuss. Ministerpräsident Silvio Berlusconi gewann am heutigen Freitag knapp eine Vertrauensabstimmung in der italienischen Abgeordnetenkammer mit 316 zu 301 Stimmen. Noch am Dienstag hatte Berlusconi völlig überraschend eine wichtige Haushaltsabstimmung, bei der die Regierungsmehrheit eigentlich als sicher galt, verloren.