Finanzkrise: Hoffnung für die Commerzbank, Spanien und Italien

Die Commerzbank kann möglicherweise ohne Staatshilfe ihre Kapitallücke in Hohe von 5,3 Milliarden Euro schließen und damit den Anforderungen der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) gerecht werden. Die EBA hatte Ende des vergangenen Jahres in einem "Stress-Test" die größten Banken der Eurozone auf die Frage hin getestet, wie viel Geld ihnen fehle, um die von der Politik …

Die Commerzbank kann möglicherweise ohne Staatshilfe ihre Kapitallücke in Hohe von 5,3 Milliarden Euro schließen und damit den Anforderungen der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) gerecht werden. Die EBA hatte Ende des vergangenen Jahres in einem „Stress-Test“ die größten Banken der Eurozone auf die Frage hin getestet, wie viel Geld ihnen fehle, um die von der Politik verlangte Erhöhung der Kernkapitalquote auf neun Prozent zu schaffen. Das Loch der Commerzbank war von allen deutschen Finanzinstituten am größten.

Den Durchbruch könnte jedoch ein Deal mit der Allianz gebracht haben. Die Versicherung hält bislang 750 Millionen Euro an dem Geldhaus. Offenbar ist sie bereit, diese Gelder so anzulegen, dass sie zu den harten Anlagen gerechnet werden können. Als bisheriger „stiller Anleger“ bekam die Allianz auch dann noch Zinsen, wenn die Commerzbank Verluste machte. Auf diesen Vorteil müsste die Versicherung künftig verzichten.

80 Prozent der benötigten Summe sind gefunden

Mit den 750 Millionen Euro der Allianz hätte die Commerzbank 80 Prozent der benötigten 5,3 Milliarden Euro gefunden. 2,7 Milliarden Euro stammen aus der Reduzierung von Bilanz-Risiken, 700 Millionen wurden durch den Rückkauf von Hybridanleihen eingenommen und 200 Millionen konnten durch den Verkauf der früheren Zentrale der Dresdner Bank auf dem eigenen Konto gutgeschrieben werden. Mit den umgewandelten Geldern der Allianz hätte die zweitgrößte deutsche Privatbank somit etwa 4,4 Milliarden Euro gefunden.

Spanien und Italien atmen durch

Hoffnungen machen auch Spanien und Italien. Beide Länder lancierten am heutigen Donnerstag langfristige Staatsanleihen und beide Staaten rechneten damit, die Papiere nur schwer und zu hohen Zinsen an die Banken bringen zu können, doch es lief deutlich besser als erwartet. Spanien nahm durch den Verkauf der Staatsanleihen zehn Milliarden Euro ein, dabei hatte das Finanzinstitut nur auf fünf Milliarden gehofft. Italien brauchte zwölf Milliarden Euro und nahm die gewünschte Summe ein.

Positiv stimmten ebenfalls die Zinssätze, die die Länder auf die Schuldpapiere zahlen müssen. Spanien muss für die Anleihen mit dreijähriger Laufzeit rund 3,4 Prozent Zinsen zahlen und für die Papiere mit vierjähriger Laufzeit knapp vier Prozent, während sich die italienischen Gläubiger bei den Anleihen mit einjähriger Laufzeit mit 2,7 Prozent begnügen. Vor einigen Wochen verlangten die Banken noch 5,95 Prozent für diese Laufzeit.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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Bildquelle: depositphotos.com / MakroBetz
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