Geldabheben an Automaten fremder Banken ist noch immer sehr teuer. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung des Finanzportals "Biallo". Eigentlich hatten Verbraucher und Politik gehofft, die Anbieter würden ihre Preise durch das neue "Transparenz"-Gesetz senken, welches seit einem Jahr in Kraft ist. Gemäß der neuen Norm müssen die Automaten bei Fremdkunden vor der Auszahlung öffentlich …
Geldabheben an Automaten fremder Banken ist noch immer sehr teuer. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung des Finanzportals „Biallo“. Eigentlich hatten Verbraucher und Politik gehofft, die Anbieter würden ihre Preise durch das neue „Transparenz“-Gesetz senken, welches seit einem Jahr in Kraft ist. Gemäß der neuen Norm müssen die Automaten bei Fremdkunden vor der Auszahlung öffentlich machen, wie viel Geld sie als Gebühren berechnen. Im ersten halben Jahr nach der Gesetzeseinführung sei es tatsächlich zu Preissenkungen gekommen, berichtet „Biallo“, seitdem bewege sich aber so gut wie nichts mehr.
Privatbanken haben Gebühren gesenkt
Reagiert haben vor allem die Privatbanken. Die meisten privat geführten Geldhäuser hatten bis vor einem Jahr noch rund sechs Euro verlangt, da jedes Finanzinstitut selbst festlegen kann, wie hoch die Gebühren sind, die sie von Fremdbenutzern ihrer Geldautomaten verlangen. Im Rahmen der Gesetzesnovelle haben sich die Privatbanken jedoch zusammengeschlossen und verlangen mittlerweile nur noch 1,95 Euro für eine „fremde Auszahlung“.
Damit liegen die privaten Geldhäuser deutlich unter dem Gebührendurchschnitt. Dieser beträgt laut Untersuchung 3,97 Euro und ist vor allem aufgrund der Sparkassen so hoch. Im Schnitt kostet es einen Nicht-Sparkassen-Kunden 4,31 Euro, wenn er sich Geld an einem Automaten mit dem roten S zieht. Spitzenreiter ist dabei die Sparkasse Fürstenfeldbruck, die sogar 5,99 Euro verlangt. Genossenschaftsbanken sind mit einer Durchschnittsgebühr von 3,67 Euro kaum günstiger.
Sparkassen wehren sich
Hans-Joachim Massenberg, seines Zeichens Vorstandsmitglied des Bankenverbands, forderte aus diesem Grund, das Kartellamt solle bei den Sparkassen „genauer hinschauen“. Es könne nicht sein, dass einige Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken teilweise das Dreifache der Gebühren privater Banken verlangten.
Die Sparkassen wehren sich gegen die Vorwürfe und erklärten, jede Bank könne Geldautomaten aufstellen, wo sie wolle. Es liege nicht in ihrer Verantwortung, die Kunden anderer Banken flächendeckend mit Geldautomaten zu versorgen. Diese dürften die anderen Geldhäuser auch nicht von einem Mitbewerber erwarten.