Griechische Banken haben es immer schwerer, sich zu refinanzieren. Wie mehrere Medien des Landes übereinstimmend berichten, heben immer mehr Hellenen ihr Geld von den heimischen Banken ab und schaffen es ins Ausland. Selbst bei deutschen Sparkassen gibt es demnach immer mehr Konten, die mit griechischen Euros gefüllt sind. Allein im Mai sollen Privatkunden zwischen vier …
Griechische Banken haben es immer schwerer, sich zu refinanzieren. Wie mehrere Medien des Landes übereinstimmend berichten, heben immer mehr Hellenen ihr Geld von den heimischen Banken ab und schaffen es ins Ausland. Selbst bei deutschen Sparkassen gibt es demnach immer mehr Konten, die mit griechischen Euros gefüllt sind. Allein im Mai sollen Privatkunden zwischen vier und sechs Milliarden Euro auf diese Weise den heimischen Finanzinstituten entzogen haben. Die Banken beruhigen allerdings noch: Da man aus europäischen Hilfsgeldern demnächst 18 Milliarden Euro erhalte, sei die Situation derzeit unter Kontrolle.
Angst vor den Wahlen
Der Termin, der viele Griechen dazu bewegt, ihr Geld ins Ausland zu verbringen, ist der 17. Juni, denn an diesem Tag finden die Neuwahlen zum griechischen Parlament statt, die nötig geworden waren, weil sich die hellenischen Parteien nach dem letzten Urnengang im vergangenen Monat nicht auf eine Regierung verständigen konnten.
Allgemein wird ein Sieg der Linksextremisten erwartet, welche das internationale Kreditprogramm sofort einstellen und die bestehenden Schulden nicht zurückzahlen wollen. In einem solchen Fall müsste Griechenland den Euro verlassen und die Drachme wieder einführen, wovor sich viele Bürger des Landes fürchten.
Italien hängt in den Seilen
Parallel zur Situation in Griechenland verschärft sich auch die Lage in Italien. Inzwischen gehen viele Ökonomen davon aus, dass die Italiener der nächste Staat sein werden, der sich unter den Euro-Schutzschirm begeben muss, denn das Land rutscht immer tiefer ab. Im April schrumpfte die Wirtschaft im Vergleich mit März um 0,8 Prozent. Für das ganze Jahr rechnet die italienische Regierung mit einem negativen Wachstum von 1,4 Prozent.
Das Land ist damit in einer Rezession, die auch dadurch verschärft wird, dass die nationalen Haushalte hemmungslos überschuldet sind. Der aktuelle Schuldenstand des Landes liegt bei 123,5 Prozent des BIP, was Rang zwei in einer traurigen Statistik bedeutet, denn nur die Schuldenquote Griechenlands ist höher als die Italiens.