Die Deutsche Bank ist wegen ihrer möglichen Beteiligung an den manipulierten LIBOR-Zinssätzen mehrfach verklagt worden. Dies berichten "Spiegel" und "Manager Magazin" übereinstimmend. Demnach soll es insgesamt zehn Sammelklagen geben, die sich um diesen Vorgang drehen. Die Klagen sind in den USA anhängig. Das größte private Geldhaus bestätigte die Information indirekt, indem es auf Nachfrage auf …
Die Deutsche Bank ist wegen ihrer möglichen Beteiligung an den manipulierten LIBOR-Zinssätzen mehrfach verklagt worden. Dies berichten „Spiegel“ und „Manager Magazin“ übereinstimmend. Demnach soll es insgesamt zehn Sammelklagen geben, die sich um diesen Vorgang drehen. Die Klagen sind in den USA anhängig. Das größte private Geldhaus bestätigte die Information indirekt, indem es auf Nachfrage auf seinen jüngsten Quartalsbericht verwies, in dem es heißt, die Deutsche Bank sei von amerikanischen Behörden „im Zusammenhang mit der Quotierung von Zinssätzen zwischen 2005 und 2011 um Auskunft gebeten“ worden und werde natürlich mit den Regierungsvertretern in vollem Umfang kooperieren.
Investoren verklagen Deutschen Bank
Vorrangig sollen es Investoren sein, die Klage gegen die Deutsche Bank eingereicht haben. Definitiv dabei ist die in Frankfurt ansässige Investment Fondsgesellschaft Metzler GmbH, die auch in den USA operiert und den Schritt vor Gericht gegenüber „Welt Online“ bestätigte. Demnach ist das erste Verfahren des Hauses bereits seit Oktober des letzten Jahres anhängig. Im Laufe der Zeit hätten sich jedoch immer mehr Kläger angeschlossen, sodass es zu unterschiedlichen Prozessen kommen werde.
Die Klagen seien alternativlos gewesen, fügt Metzler an, denn es bestehe sogar eine gesetzliche Pflicht, vor Gericht zu ziehen, sollte die Gefahr bestehen, dass treuhänderisches Vermögen verloren gehen könnte. Die Fondsgesellschaft hält Anteile der Deutschen Bank und befürchtet, dass diese an Wert verlieren könnten, sollte das Geldhaus wegen der LIBOR-Manipulation angeklagt und zu Strafzahlungen verurteilt werden.
Der LIBOR-Skandal: Verdeckte Absprachen zum eigenen Vorteil
Die Abkürzung LIBOR steht für „London InterBank Offered Rate“ und beschreibt den Zinssatz, zu dem sich Banken gegenseitig überall auf der Welt Geld leihen. Ermittelt wird er über eine Umfrage der englischen Bankenaufsicht, die diese täglich in London unter den Großbanken durchführt.
Einigen englischen Geldhäusern wird ebenso wie der Deutschen Bank und zahlreichen weiteren internationalen Finanzinstituten vorgeworfen, sich geheim abgesprochen und den LIBOR auf diese Weise zum eigenen Vorteil manipuliert zu haben.