Der Bundesrechnungshof fordert von der Bundesbank, eine Inventur der deutschen Goldreserven vorzunehmen. Die Bundesrepublik verfügt über mehr als 2.000 Tonnen Gold, die mehr als 130 Milliarden Euro wert sein sollen. Zum größten Teil lagern die deutschen Goldreserven jedoch nicht in deutschen Banken, sondern in den USA, Frankreich und England. Bis heute sind die Goldreserven außerdem …
Der Bundesrechnungshof fordert von der Bundesbank, eine Inventur der deutschen Goldreserven vorzunehmen. Die Bundesrepublik verfügt über mehr als 2.000 Tonnen Gold, die mehr als 130 Milliarden Euro wert sein sollen. Zum größten Teil lagern die deutschen Goldreserven jedoch nicht in deutschen Banken, sondern in den USA, Frankreich und England. Bis heute sind die Goldreserven außerdem nie gezählt oder aber auf ihre Echtheit überprüft worden. Dies solle nun nachgeholt werden und regelmäßig immer wieder geschehen, fordern die Buchmacher im Rechnungshof. Die Bundesbank lehnt den Vorstoß ab, ist aber dennoch bereit, den Kritikern entgegenzukommen.
Gold als Währungsreserve
Die deutschen Goldreserven sind ein Relikt des Kalten Krieges und wurden damals angelegt, um als Währungsreserve im Notfall zu dienen und das Vertrauen der Menschen in die D-Mark zu stärken. Die schwierigen Zeiten wollten es auch, dass die deutschen Goldreserven ins Ausland verbracht wurden. Man befürchtete, dass diese sonst bei einem Einmarsch der Russen in die Hände der Kommunisten fallen würden.
Mehr als 1.300 Tonnen deutsches Gold sollen deshalb in den Tresoren der amerikanischen Fed lagern. Mehr als 800 Tonnen wurden zudem in den Zentralbanken von Frankreich und England deponiert. Der Wert der Goldreserven wird auf 132,2 Milliarden Euro geschätzt. Da der Kalte Krieg vorbei ist, fordert der Bundesrechnungshof, das Gold nach Deutschland bringen zu lassen oder es zumindest regelmäßig von Bundesbank kontrollieren zu lassen.
„Rechtlich nicht notwendig“
Die Bundesbank lehnt diesen Schritt als rechtlich „nicht notwendig“ und als „in den Lagerstätten unmöglich ab.“ Trotzdem wollen die Banker ihren Kritikern ein Stück weit entgegenkommen. So erklärte die deutsche Zentralbank, sie habe bereits die nötigen Schritte in die Wege geleitet, um in den kommenden drei Jahren jeweils 50 Tonnen Gold aus New York (dem Sitz der Fed) nach Deutschland bringen zu lassen. Ob dies allerdings dem Rechnungshof genügt, ist unwahrscheinlich. Dort hält man den Zustand, dass das Gold „noch nie von einem deutschen oder einem unabhängigen Prüfer“ getestet wurde, für nicht akzeptabel.