Commerzbank beendet Eurokrise – Schweizer Notenbank nicht

Die Commerzbank möchte fünf Jahre nach Ausbruch der Eurokrise in die Normalität zurückkehren. Das zweitgrößte private Geldhaus der Bundesrepublik plant, die Staatshilfe, die nötig gewesen ist, um das Haus vor der Pleite zu retten, noch in diesem Jahr zurückzubezahlen. Dafür möchte die Bank eine Kapitalerhöhung in der Größenordnung von 2,5 Milliarden Euro durchführen. 1,6 Milliarden …

Commerzbank-Gebäude in Frankfurt/MainDie Commerzbank möchte fünf Jahre nach Ausbruch der Eurokrise in die Normalität zurückkehren. Das zweitgrößte private Geldhaus der Bundesrepublik plant, die Staatshilfe, die nötig gewesen ist, um das Haus vor der Pleite zu retten, noch in diesem Jahr zurückzubezahlen. Dafür möchte die Bank eine Kapitalerhöhung in der Größenordnung von 2,5 Milliarden Euro durchführen. 1,6 Milliarden Euro dieser Summe sollen an den Bankenrettungsfonds SoFFin fließen, der die Einlagen Deutschlands in der Commerzbank verwaltet. Weitere 800 Millionen Euro gehen an die Allianz Versicherung, die damals mit einer eigenen Einlage dazu beigetragen hatte, das Geldhaus vor dem Zusammenbruch zu bewahren.

Aktionäre sollen Plan im April absegnen

Die Kapitalerhöhung ist für Mitte Mai geplant und bereits gesichert, da die Deutsche Bank, die Citigroup sowie die HSBC als Investoren bereits ihre Zustimmung signalisierten. Offiziell abgesegnet werden muss der Plan von der Hauptversammlung der Aktionäre am 19. April.

Erstmals seit der Rettung der Bank vor vier Jahren sinkt der Staatsanteil an der Commerzbank damit auf fast null Prozent. Zwar hatte die Commerzbank mehr als 18 Milliarden Euro von der öffentlichen Hand erhalten, allerdings waren 16,4 Milliarden Euro davon stille Einlagen, die nicht mit Stimmrecht verbunden sind. Für die Commerzbank bricht deshalb durch die Rückzahlung wieder die Normalität an.

Schweizer Notenbank behält Mindestkurs bei

Diesen Schritt möchte die Schweizer Notenbank noch nicht unternehmen. Sie erklärte, sie wolle den Mindestkurs des Euro gegenüber dem Franken, der seit eineinhalb Jahren gilt, weiterhin mit Gewalt durchsetzen. Die SNB hatte den Wechselkurs zwischen Euro und Franken damals bei 1,20 Franken gedeckelt, um zu verhindern, dass ein zu starker Franken der exportlastigen heimischen Wirtschaft schaden würde.

Viele Anleger hatten die Währung der Schweiz als „Fluchtort“ verwendet. Immer, wenn der Wechselkurs unter den Wert von 1,20 Franken zu rutschen drohte, schritt die SNB deshalb ein und flutete den Markt mit neuen Franken, was den Wechselkurs nach unten drückte. Dies wird sie kurz- und mittelfristig offenbar auch weiterhin tun.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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