Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins noch einmal gesenkt: Statt 0,25 Prozent liegt er nun nur noch bei 0,15 Prozent. Zudem werden erstmals Strafgebühren in Höhe von 0,1 Prozent von den Banken genommen, die ihr Geld bei der Zentrale in Frankfurt lagern. Was für den durchschnittlichen Sparer erst einmal sehr technisch wirkt, hat real …
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins noch einmal gesenkt: Statt 0,25 Prozent liegt er nun nur noch bei 0,15 Prozent. Zudem werden erstmals Strafgebühren in Höhe von 0,1 Prozent von den Banken genommen, die ihr Geld bei der Zentrale in Frankfurt lagern. Was für den durchschnittlichen Sparer erst einmal sehr technisch wirkt, hat real unangenehme Folgen: Die Zinsen auf die klassischen Geldanlagen (Tagesgeld, Festgeld, Sparbuch) werden weiter sinken – und dies nicht nur, weil es nun noch einmal billiger für die Geldhäuser geworden ist, sich Kapital von der EZB zu leihen, sondern auch, weil es Anreize gibt, keine neuen Mittel einzunehmen, sondern bestehende Gelder als Kredite auszugeben. Wer über der Inflationsrate sparen will, muss deshalb umschichten.
Höchstens 20.000 Euro pro Bank und langfristige Anlagen
Wie der „Stern“ berichtet, raten Experten zu einem grundlegenden Umbau der eigenen Geldanlage. So solle man höchstens 20.000 Euro pro Geldhaus anlegen und auf dem Tagesgeldkonto maximal die Kosten für drei Monate belassen, um für etwaige Notfälle gerüstet zu sein. Ratsam sei es, künftig auf langfristige Geldanlagen zu vertrauen, die wenigstens drei Jahre liefen, um noch lukrative Zinsen zu erhalten. In solchen Fällen gebe es meist keine versteckten Nebenbedingungen, wie dies derzeit oft bei vermeintlich sehr guten Tagesgeldangeboten der Fall ist.
Statt auf das Festgeld, das ebenfalls durch die Zinspolitik kaum noch attraktiv ist, solle man sich zudem für Sparbriefe entscheiden. Hier kann man noch bis zu zwei Prozent Zinsen erhalten. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass diese besten Angebote von der Deutschen Pfandbriefbank (früher als Hypo Real Estate bekannt) und der Deutschen Industriebank stammen. Beide Geldhäuser konnten nur durch massive Finanzhilfen durch den Staat überleben.
Riester-Rente als Alternative
Wer sich gegen die Sparbriefe entscheidet, soll laut Quelle zur Riester-Rente greifen. Durch die jährlichen Gutschriften des Staates könne man leicht eine Rendite erreichen, die deutlich über der Inflationsrate liege. Einziger Wermutstropfen dabei: Kurz- und mittelfristiges Sparen ist so komplett unmöglich. Anderseits stützt man die eigene Altersvorsorge.