Sparkassen schaffen Überziehungszinsen ab – Banken warnen vor Dispo

Kunden einiger Sparkassen in Berlin, München, Wolfsburg sowie im Umkreis von Hamburg (Harburg) müssen künftig keine Überziehungszinsen mehr zahlen. Sollten sie mehr Geld als durch den Dispo genehmigt benötigen, wird ihnen künftig trotzdem der Zinssatz für den erlaubten Kreditrahmen in Rechnung gestellt. Die besonders hohen Überziehungszinsen waren auch schon von der ING DiBa sowie einigen …

Banken warnen vor dem DispoKunden einiger Sparkassen in Berlin, München, Wolfsburg sowie im Umkreis von Hamburg (Harburg) müssen künftig keine Überziehungszinsen mehr zahlen. Sollten sie mehr Geld als durch den Dispo genehmigt benötigen, wird ihnen künftig trotzdem der Zinssatz für den erlaubten Kreditrahmen in Rechnung gestellt. Die besonders hohen Überziehungszinsen waren auch schon von der ING DiBa sowie einigen Volksbanken im hessischen Raum abgeschafft worden. Einige andere Finanzinstitute prüfen diese Möglichkeit derzeit.

Banken warnen vor dem Dispozins

In Bewegung gekommen ist der Markt hingegen an anderer Stelle. Laut künftiger gesetzlicher Regelungen müssen Banken künftig ihre Kunden vor den Dispozinsen warnen, wenn diese ihr Girokonto überziehen sollten. Auch wenn die entsprechende Vorschrift noch gar nicht verabschiedet worden ist, bemühen sich einige Banken bereits jetzt darum, sie umzusetzen. Die Commerzbank hat beispielsweise einen Warnhinweis auf ihren Kontoauszügen eingepflegt, der darauf hinweist, dass man „Zinsen bezahlt“, wenn das eigene Konto im Minus ist und dazu auffordert, sich nach günstigeren Alternativen zu erkundigen, wenn man dies ständig tue.

Die Sparkassen entwickeln eine ähnliche Lösung. Die ING DiBa verschickt ab dem 1. September Briefe, in dem sie von Fall zu Fall unterschiedliche Ratenkreditangebote unterbreitet. Bleiben die Konten im Minus, so gibt es nach sechs Monaten wieder Post.

Deutsche Bank ist skeptisch

Noch keine eigene Warnung hat hingegen die Deutsche Bank entwickelt. Im größten privaten Geldhaus der Bundesrepublik sieht man die Pflicht, derartige Hinweise zu geben, eher skeptisch. Ihr Chef Jürgen Fitschen befürchtete im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass sich Kunden, die „ihr Konto eine Woche um 1.000 Euro überzogen haben und sofort einen Anruf bekommen, eher belästigt fühlen“ könnten.

Ob dieser Einwand von Fitschen die Politik beeindruckt, muss die Zukunft zeigen. Bislang ist die Deutsche Bank allerdings weitgehend alleine mit ihren Bedenken. Die Commerzbank wünscht sich sogar ein Gesetz gegen die dauerhafte Nutzung des Dispos.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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