Wer in der Finanzwelt nicht Zuhause ist, fragt sich nicht selten, ob sich seit der Bankenkrise 2008 eigentlich etwas geändert hat. Oder droht uns eine Wiederholung der damaligen Ereignisse, falls die Geldhäuser zu ihren damaligen Praktiken zurückkehren sollten? Dass nicht nur Laien diese Frage umtreibt, sondern durchaus auch Experten, beweist der Umstand, dass die Deutsche …
Wer in der Finanzwelt nicht Zuhause ist, fragt sich nicht selten, ob sich seit der Bankenkrise 2008 eigentlich etwas geändert hat. Oder droht uns eine Wiederholung der damaligen Ereignisse, falls die Geldhäuser zu ihren damaligen Praktiken zurückkehren sollten? Dass nicht nur Laien diese Frage umtreibt, sondern durchaus auch Experten, beweist der Umstand, dass die Deutsche Bank eine Studie in Auftrag gegeben hat, um dieser Frage nachzugehen. Die Ergebnisse der Untersuchung schaffen allerdings nicht vollends Beruhigung.
Keine Wiederholung von 2008
Die Researcher des größten privaten Finanzinstituts der Bundesrepublik kamen zu dem Ergebnis, dass eine Wiederholung der Ereignisse von 2008 nicht drohe. Die verstärkten Kontrollen und das höhere Eigenkapital, das die Banken inzwischen vorhalten müssten, wirkten entsprechend, so die Experten. Zudem hätten die Geldhäuser ihre Geschäftsfelder umgestellt, was ebenfalls helfe, eine Wiederkehr der Krise zu vermeiden.
Allerdings bietet die Studie der Deutschen Bank nicht nur gute Nachrichten, sondern hat auch seine Schattenseite: Das höhere Eigenkapital der Banken führe dazu, dass Liquidität fehle. Zudem könnten die Geldhäuser mit klassischen und sicheren Anlageformen (Staatspapiere, Immobilienkredite etc.) kaum noch Gewinn machen. Die Banken seien entsprechend gezwungen, sich auf riskantere Spekulationen einzulassen. In der Folge dürften die Märkte künftig stark schwanken – was alles andere als risikolos ist.
Zinsen für Sparer bleiben niedrig
Für die Sparer bedeutet dies zudem eine weitere schlechte Nachricht: Die Zinsen auf klassische Anlageformen wie Tages- und Festgeld bleiben auch künftig sehr niedrig. Kurz- und mittelfristig ist hier keine Änderung der Geldpolitik zu erwarten, weil den Banken das hierfür nötige Kapital fehlt.
Künftig droht zudem neue Gefahr: Das wenige Kapital, dass die Banken haben, stammt von der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank hat verschiedene Programme gestartet, um Geldhäuser und Staaten zu stabilisieren. Wenn die entsprechenden Mittel wegfallen, könnten viele Banken wieder in Schwierigkeiten geraten.