Möglicherweise wird Facebook bald zu einem Synonym für die Schufa. Das soziale Netzwerk hat jüngst selbst die Genehmigung für ein Patent bekommen, das einige Sprengkraft bietet. Facebook könnte künftig die Kreditvergabe verhindern und zwar dadurch, dass es die Freunde eines Nutzers in dem sozialen Netzwerk bezüglich der Frage durchleuchtet, ob diese eine Kreditvergabe nahelegen - …
Möglicherweise wird Facebook bald zu einem Synonym für die Schufa. Das soziale Netzwerk hat jüngst selbst die Genehmigung für ein Patent bekommen, das einige Sprengkraft bietet. Facebook könnte künftig die Kreditvergabe verhindern und zwar dadurch, dass es die Freunde eines Nutzers in dem sozialen Netzwerk bezüglich der Frage durchleuchtet, ob diese eine Kreditvergabe nahelegen – oder doch lieber nicht.
Facebook als Dienstleister der Banken
Sobald das Patent in einen konkreten Service umgesetzt ist, versteht sich das soziale Netzwerk als Dienstleister der Banken. Konkret heißt es in dem Vergabetext des Patents, dass der „Kreditgeber die Mitglieder des sozialen Netzwerks überprüft“, die mit dem potenziellen Darlehensnehmer verbunden sind. Letzterer wird in dem gesamten Text ausschließlich als „das Individuum“ bezeichnet.
Was nur wenig fair klingt, ist tatsächlich nur die konsequente Fortsetzung einer Bonitätsprüfungspraxis in der digitalen Welt, die es offline schon lange gibt. Wer in einer Umgebung wohnt, in der viele Personen Rückzahlungsschwierigkeiten mit ihren Krediten haben, tut sich schwerer damit, ein Darlehen zu bekommen, als wenn er in einer diesbezüglich guten Wohngegend leben würde. Dieser Ansatz dürfte auch schon in die Richtung deuten, was Facebook eigentlich bei den Freunden des potenziellen Kreditnehmers überprüfen möchte.
Schufa mit ähnlicher Idee gescheitert
Gänzlich neu ist die Idee nicht, Facebook zu verwenden, um die Kreditwürdigkeit von Personen zu überprüfen. Die Schufa hatte vor drei Jahren einen ähnlichen Plan und wollte sogar nur die Möglichkeiten erforschen lassen, die das soziale Netzwerk in dieser Frage bietet. Damals war der Aufschrei allerdings derart groß, dass die Auskunftei ihre Pläne schnell wieder beerdigen musste. Facebook allerdings hat in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen, dass es sich nicht an öffentlichen Aufschreien stört.