Paypal ist eine große Erfolgsgeschichte in Deutschland. In der Bundesrepublik zählt der Online-Bezahldienstanbieter 16 Millionen Kunden, die ihn nutzen, um im Internet ihre Einkäufe zu bezahlen. Wie der "Focus" jetzt berichtet, wollen die deutschen Banken dem unliebsamen Konkurrenten das Wasser abgraben. Die privaten Geldhäuser, die Volks- und Raffeisenbanken sowie die Sparkassen haben gemeinsam den Online-Bezahldienst …
Paypal ist eine große Erfolgsgeschichte in Deutschland. In der Bundesrepublik zählt der Online-Bezahldienstanbieter 16 Millionen Kunden, die ihn nutzen, um im Internet ihre Einkäufe zu bezahlen. Wie der „Focus“ jetzt berichtet, wollen die deutschen Banken dem unliebsamen Konkurrenten das Wasser abgraben. Die privaten Geldhäuser, die Volks- und Raffeisenbanken sowie die Sparkassen haben gemeinsam den Online-Bezahldienst „Paydirekt“ ins Leben gerufen, den die Bankkunden künftig nutzen sollen – wenn es nach den Finanzinstituten geht.
Paydirekt schaltet den Vermittler aus
Paypal wird von den Banken vor allem deshalb wenig geschätzt, weil das Unternehmen als Vermittler zwischen dem Händler, dem Kunden und der Bank dient und sich diese Rolle bezahlen lässt. Paydirekt schaltet den Mediator aus: Kunden können den Bezahldienst nur nutzen, wenn ihre Bank Mitglied ist.
Der Service kontrolliert anschließend, ob das Konto des Kunden ausreichend gedeckt ist und schickt dem Händler eine Bestätigung, falls die Prüfung grünes Licht ergeben hat. Anschließend führt die Bank die Transaktion direkt durch. Der Zwischenschritt von Paypal, dass der Dienst das Geld praktisch vorschießt und sich die Summe dann vom hinterlegten Girokonto zurückholt, oder, dass das Paypal-Konto vom Kunden vorher entsprechend aufgeladen worden sein muss, entfällt.
Banken hegen große Hoffnungen
Tatsächlich ihre Pforten für Paydirekt geöffnet hat allerdings bislang ausschließlich die HypoVereinsbank aus München. Im neuen Jahr wollen die weiteren Banken nachziehen. Der Start verlief entsprechend schleppend. Bislang akzeptieren lediglich drei Online-Händler die Bezahlung mit Paydirekt. Dies werde sich aber bald ändern, ist man jedoch beispielsweise bei der Commerzbank überzeugt.
Hier glaubt man an einen Erfolg des Bezahldienstes: Von den eigenen Kunden werden wohl rund 250.000 Personen in den ersten Monaten nach der Einführung des Systems jenes wenigstens testen wollen, schätzt das Geldhaus. Zudem sei das Konzept klug, weil es offen ist: Weitere Banken könnten jederzeit problemlos beitreten. Paydirekt besitze damit die richtige DNA, um schnell wachsen zu können.