Erinnerungen an 2008 werden wach: Die Deutsche Bank befindet sich tief in der Krise und in den USA droht eine zweistellige Milliardenstrafe, die dem einstmals stolzen Flaggschiff der Finanzindustrie der Bundesrepublik endgültig das Genick brechen könnte. Erste Stimmen werden laut, der Staat solle helfen. Für die Bundesregierung ist dies ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl …
Erinnerungen an 2008 werden wach: Die Deutsche Bank befindet sich tief in der Krise und in den USA droht eine zweistellige Milliardenstrafe, die dem einstmals stolzen Flaggschiff der Finanzindustrie der Bundesrepublik endgültig das Genick brechen könnte. Erste Stimmen werden laut, der Staat solle helfen. Für die Bundesregierung ist dies ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl ein Horror-Szenario.
Börsenkurs der Deutschen Bank auf Rekordtief
Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ über ihren Pressesprecher Steffen Seibert mitteilen, dass es keinen Anlass für „derartige Spekulationen“ gebe. Die Bundesregierung beteilige sich deshalb an solchen Mutmaßungen nicht, so der Regierungsvertreter weiter, der noch einmal präzisierte, dass sich seine Sätze speziell auf mögliche staatliche Hilfen für das Geldhaus bezogen.
Der Aktienkurs der Deutschen Bank rauschte daraufhin noch weiter in den Keller und befindet sich nun auf einem Rekordtiefststand. Nach der Absage von Staatshilfen verlor er satte sechs Prozent. Auch die Botschaft des Geldhauses, man sei willens und in der Lage, die Probleme der Bank alleine zu lösen, beruhigten die Gemüter an den Börsen nicht mehr. Die Anleger haben das Vertrauen in die Deutsche Bank allem Anschein nach verloren.
Fusion mit der Commerzbank denkbar?
Es gibt aber durchaus Stimmen von Finanzexperten, die sich für Staatshilfen aussprechen. Stefan Kaiser hat beispielsweise einen entsprechenden Kommentar bei „Spiegel Online“ veröffentlicht und schlägt vor, Geld gegen Mitsprache zu geben. Die Bundesregierung könnte Druck ausüben, dass sich die Deutsche Bank gesund schrumpfen müsste und vielleicht zu einer reinen „Firmen- und Privatkundenbank“ werde. Eventuell könnte man „sie auch mit der Commerzbank fusionieren“, überlegt Kaiser, an welcher der Staat immerhin auch noch 15 Prozent Anteile hält.
Für das Finanzsystem dürfte von einem Scheitern der Deutschen Bank übrigens inzwischen eigentlich keine Gefahr mehr ausgehen. Nach 2008 wurden die Geldhäuser verpflichtet, sogenannte „Kill-Pläne“ zu entwickeln. Sie mussten aufzeigen, wie sie gefahrlos abgewickelt werden können. Solche Pläne gibt es auch für die Deutsche Bank.