Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat am Donnerstag ihren monatlichen Konsumklima-Index veröffentlicht. Dieser sank im August von 5,5 auf 5,3 Punkte ab. Für den September erwarten die Marktforscher einen weiteren Rückgang auf 5,2 Zähler. Im Vergleich zum Vorjahr, als der Index einen Wert von 3,7 Punkten hatte, hält sich die Kauflaune der Deutschen nach …
Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat am Donnerstag ihren monatlichen Konsumklima-Index veröffentlicht. Dieser sank im August von 5,5 auf 5,3 Punkte ab. Für den September erwarten die Marktforscher einen weiteren Rückgang auf 5,2 Zähler. Im Vergleich zum Vorjahr, als der Index einen Wert von 3,7 Punkten hatte, hält sich die Kauflaune der Deutschen nach Ansicht von GfK-Mann Rolf Bürkl „ganz wacker“. Noch deutlicher wird dieser Umstand, wenn man den Index für Anschaffungsneigung als Vergleichswert heranzieht: Dieser verbesserte sich im August sogar um 2,8 Punkte auf nunmehr 36,9 Zähler.
Der Arbeitsmarkt rettet den deutschen Konsum
Als Grund für die anhaltende Kauflaune nannte die GfK vor allem den robusten Arbeitsmarkt. Viele Verbraucher sähen sich durch diesen bestärkt und hätten beschlossen, deshalb größere Anschaffungen zu tätigen. So würden derzeit vor allem Autos, Gold und Immobilien nachgefragt, berichtet Bürkl. Allerdings sei dieses Verhalten auch schon ein Reflex auf die derzeitige Schuldenkrise, so der Experte weiter.
Die meisten Konsumenten glaubten nicht, dass die momentanen Probleme in der Eurozone ohne höhere Steuern zu lösen seien. Zudem gingen sie von einem weiteren Wertverlust der Gemeinschaftswährung aus. Deshalb investierten sie nun ihr Geld lieber in Sachgüter. Ein weiteres Indiz dafür ist, erklärt Bürkl, dass die Sparneigung, die in der Bundesrepublik traditionell sehr hoch ist, im August deutlich zurückging.
Düstere Prognosen für den Konsum
Der Binnenkonsum werde sich deshalb nicht auf Dauer derart robust zeigen wie im Augenblick, schließt Bürkl in seinem Bericht zum monatlichen Konsumklima-Index. Viele Deutsche hätten nicht nur große Angst vor der Eurokrise, sondern zudem jeglichen Konjunkturoptimismus verloren. Der diesbezügliche Index brach innerhalb eines Monats von 31,2 auf 13,4 Punkte ein.
Deshalb herrsche derzeit ein Reflex in der Bevölkerung, das eigene Geld lieber zu investieren, bevor es wertlos wird. Bald werde sich dieses Bild jedoch ins Gegenteil verkehren, da die Konsumenten auch steigende Energiepreise im Winter befürchten und deshalb beginnen würden, sich auf diesen „Preisschock“ vorzubereiten, indem sie wieder anfingen zu sparen und so dem Konsumkreislauf Geld entzögen.