Mit Spannung erwarten Anleger auf der ganzen Welt die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke. Der Präsident des Federal Reserve System (Fed) wird anlässlich des 35. Treffens der internationalen Notenbanker am Freitagnachmittag im kleinen Ort Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming das Wort ergreifen. Vor Jahresfrist hatte der 57-Jährige an selber Stelle den Ankauf von US-Staatsanleihen durch …
Mit Spannung erwarten Anleger auf der ganzen Welt die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke. Der Präsident des Federal Reserve System (Fed) wird anlässlich des 35. Treffens der internationalen Notenbanker am Freitagnachmittag im kleinen Ort Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming das Wort ergreifen. Vor Jahresfrist hatte der 57-Jährige an selber Stelle den Ankauf von US-Staatsanleihen durch sein Haus und eine Ausweitung der Geldmenge durch das Pressen frischer Dollars angekündigt. Ob er in diesem Jahr noch einmal ähnlich breite Maßnahmen verkünden wird, ist Gegenstand intensiver Diskussionen rund um den Erdball.
Die großen internationalen Erwartungen an Bernanke
Insbesondere die internationalen Märkte fordern Taten, die die Börsen endlich beruhigen sollen. Die ARD titelt beispielsweise „Tu etwas, Ben“. N-TV überschrieb seine Berichterstattung mit „Alle Hoffnungen auf Bernanke“. Die Financial Times sieht den Fed-Chef auf „der Suche nach dem richtigen Weg“. Le Figaro vermutet Bernanke „unter dem Druck der Märkte“, der ihn zu Maßnahmen veranlassen müsse. Auch die chinesischen Medien hoffen darauf, dass Bernanke durch konkrete Maßnahmen der schwächelnden US-Wirtschaft helfen wird, schränken aber ein, dass in Amerika „heute Hurrikan Irene und der Notenbankchef im Zentrum stehen. Beide sind absolut unberechenbar.“
Skepsis in den USA
Deutlich skeptischer sehen die amerikanischen Experten der Rede von Bernanke entgegen. Man habe kaum noch Hoffnung, dass es zu der ursprünglich erwarteten Geldmengenausweitung kommen werde, berichten Insider von der Wall Street. Der Fed-Chef werde abwartend sprechen und erklären, dass sich die Notenbank alle Optionen offenhalte, so die allgemeine Erwartung in New York. Die einzige konkrete Maßnahme, die Bernanke vermutlich verkünden werde, drehe sich um die Fälligkeitsdaten des Fed-Portfolios. Diese werde der 57-Jährige nach hinten verschieben, damit die US-Regierung auf diese Weise neuen finanziellen Spielraum bekomme, weil sie die eigentlich fälligen Staatsanleihen auf diese Weise später zurückzahlen könne.