Die amerikanische Ratingagentur Moody's hat die Bonität zehn deutscher Banken in öffentlicher Trägerschaft zum Teil deutlich heruntergestuft. Betroffen von dieser Maßnahme waren mit Ausnahme der Landesbank Berlin und der Westdeutschen Landesbank, die zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal überprüft werden soll, alle Landesbanken (LB) der Republik. Als Grund nannte die Ratingagentur nicht etwa schwache Geschäftszahlen …
Die amerikanische Ratingagentur Moody's hat die Bonität zehn deutscher Banken in öffentlicher Trägerschaft zum Teil deutlich heruntergestuft. Betroffen von dieser Maßnahme waren mit Ausnahme der Landesbank Berlin und der Westdeutschen Landesbank, die zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal überprüft werden soll, alle Landesbanken (LB) der Republik. Als Grund nannte die Ratingagentur nicht etwa schwache Geschäftszahlen der Häuser, sondern den Umstand, dass es inzwischen deutlich weniger wahrscheinlich sei, dass der Staat die Geldhäuser im Bedarfsfall rette.
Moody's Argumentation im Detail
Die Ratingagentur vermutet dabei allerdings nicht den mangelnden Willen oder die fehlenden Mittel des deutschen Staates, die Landesbanken zu retten, sondern sieht einen solchen Schritt durch die neuen, strengeren Vorschriften der EU-Kommission als deutlich erschwert an. Die Bremer LB verlor genauso wie die LB Baden-Württemberg, die Bayern LB und die Norddeutsche LB gleich drei Bewertungsstufen. Um zwei Noten sanken die Ratings der Hessischen LB, der HSH Nordbank sowie der Saarländischen LB. Um eine Stufe wurde die DekaBank heruntergestuft. Das Finanzinstitut befindet sich zu gleichen Teilen im Besitz der Sparkassen und der Landesbanken.
Fitch warnt vor Ansteckungsgefahr und Kettenreaktion
Auch die Ratingagentur Fitch beschäftigt sich in diesen Tagen intensiv mit der europäischen Bankenkrise. Die Experten des Hauses warnen dabei vor einer Ansteckungsgefahr für amerikanische Banken an den europäischen Finanzinstituten. Zwar hätten sich die US-Banken schon lange von den Staatsanleihen der „Krisenstaaten“ (Griechenland, Portugal, Italien und Spanien) getrennt, jedoch seien die Geldhäuser so eng mit den europäischen Banken verbunden, dass eine sekundäre Ansteckung drohe.
Insbesondere von den französischen Finanzinstituten, die noch immer viele der kritischen Papiere in ihren Portfolios hätten, ginge höchste Gefahr für die US-Banken aus. Zu befürchten stünde dann eine Kettenreaktion, denn sollten die amerikanischen Geldhäuser durch die europäischen nach unten gezogen werden, dann würden diese ihrerseits wiederum eine Gefahr für andere europäische Banken darstellen. Letztlich drohe aus diesem Grund noch immer ein Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems, wie man ihn beim Ausbruch der ursprünglichen Krise im Jahr 2008 erlebt habe.