Die amerikanische Ratingagentur Moody's hat zum Rundumschlag gegen Banken weltweit ausgeholt. Die Analysten drohten mehr als 130 Finanzinstituten überall auf dem Welt damit, ihre Kreditwürdigkeit herabzustufen. Auf der "schwarzen Liste" der Experten stehen auch die Deutsche Bank und der Versicherer Allianz. Als Grund nannte die Ratingagentur die wachsenden Schwierigkeiten der Geldhäuser, sich frische Liquidität zu …
Die amerikanische Ratingagentur Moody's hat zum Rundumschlag gegen Banken weltweit ausgeholt. Die Analysten drohten mehr als 130 Finanzinstituten überall auf dem Welt damit, ihre Kreditwürdigkeit herabzustufen. Auf der „schwarzen Liste“ der Experten stehen auch die Deutsche Bank und der Versicherer Allianz. Als Grund nannte die Ratingagentur die wachsenden Schwierigkeiten der Geldhäuser, sich frische Liquidität zu besorgen.
Diese Probleme würden durch die schwache Wirtschaft sowie die verschärften Regularien verursacht, welche allein die Banken im Euroraum dazu zwingt, einen Kapitalpuffer von mehr als 100 Milliarden Euro aufzubauen.
Banken & Staaten: Das Problem der wechselseitigen Abhängigkeiten
Das größte Problem seien jedoch die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den Finanzinstituten und ihren Heimatstaaten, schildert Moody's. Viele Geldhäuser seien auf Staatshilfen angewiesen, um überhaupt überleben zu können. Auf der anderen Seite seien viele der Länder aber auch hemmungslos bei den eigenen Banken verschuldet. In Italien und Spanien seien beispielsweise 75 Prozent aller Staatsanleihen Schuldpapiere aus dem Inland.
Somit gerieten beide Partner in einen gefährlichen Kreislauf wechselseitiger Abhängigkeiten: Geht es den Banken schlecht, so leidet auch der Staat, doch hat dieser Probleme, so wirkt sich dies auch sofort negativ auf die Finanzinstitute aus.
EZB hat „griechisches Problem“ offenbar gelöst
Mit problematischen Staatsanleihen hat derzeit auch die EZB zu kämpfen. Die Notenbank ist der größte Einzelgläubiger Griechenlands und müsste sich als solcher an dem privaten Schuldenschnitt beteiligen, der demnächst kommen soll. Allerdings ist der Zentralbank die direkte Staatsfinanzierung untersagt, die ein solcher Schuldenschnitt jedoch bedeuten würde. Da die Griechen jedoch rückwirkende gemeinsame Umschuldungsklauseln verwenden wollen, die bedeuten, dass die Gläubiger-Mehrheit für alle sprechen darf, steht die Notenbank vor einem juristischen Problem.
Dieses soll dadurch gelöst werden, dass die EZB die eigenen Staatsanleihen umtauscht. Die neuen Papiere werden sich von den alten jedoch nur durch das Datum unterscheiden, so dass sie nicht mehr maßgeblich für die Schuldenschnitt-Vereinbarung sind.