Offenbar rechnet jetzt eine erste Bank aus der Europäischen Union mit der Möglichkeit, dass Griechenland die Euro-Zone verlassen muss. So berichtet die griechische Zeitung "Ekathimerini", dass die Europäische Investitionsbank (EIB) derzeit mit der griechischen Regierung über Vertragsklauseln für den Fall verhandele, dass Hellas die Währungsunion verlassen müsse. Das Blatt schließt aus diesem Vorgang, dass man …
Offenbar rechnet jetzt eine erste Bank aus der Europäischen Union mit der Möglichkeit, dass Griechenland die Euro-Zone verlassen muss. So berichtet die griechische Zeitung „Ekathimerini“, dass die Europäische Investitionsbank (EIB) derzeit mit der griechischen Regierung über Vertragsklauseln für den Fall verhandele, dass Hellas die Währungsunion verlassen müsse. Das Blatt schließt aus diesem Vorgang, dass man bei der EIB mit einer Wiedereinführung der Drachme rechne. So soll die EIB beispielsweise im Rahmen eines Kreditvertrages mit dem griechischen Energieversorger PPC festgehalten haben, dass man die Konditionen neu verhandeln dürfe, sollte Griechenland aus der Währungsunion ausscheiden.
EIB widerspricht
Die EIB, die im vergangenen Jahr zwei Milliarden Euro nach Griechenland weitergeleitet hatte und damit zu den wichtigsten nicht-staatlichen Finanziers des Landes gehört, widerspricht der Meldung vehement. Man gehe keinesfalls davon aus, dass Griechenland den Euro-Raum verlassen müsse, sondern sichere sich nur für alle Eventualitäten ab, genau wie es auch die EU-Kommission und der Euro-Rettungsschirm EFSF getan hätten.
Deshalb habe man sich dafür entschieden, die Darlehensverträge nach britischem und nicht nach griechischem Recht auszugestalten. Auf diese Weise kann das griechische Parlament nicht versuchen, die Kreditverträge per Gesetz zu verändern.
Irland will Banken mit ESM-Mitteln stützen
Die Krise ist aber nicht nur nach Griechenland, sondern auch nach Irland zurückgekehrt. Die hiesige Regierung fordert, wie es zuvor auch Spanien und Portugal getan haben, Banken direkt durch den neuen Euro-Rettungsfonds ESM stützen zu dürfen. Die Iren haben einen besonders starken Finanzsektor, der extrem unter der momentanen Krise leidet und den irischen Staatshaushalt beim Versuch, die Banken zu retten, in den Abgrund gestürzt hat.
Die direkte ESM-Hilfe hätte den Vorzug, dass die Iren kein eigenes Geld für die Bankenrettung ausgeben und sich zudem keinem Spardiktat aus Brüssel unterwerfen müssten. Deutschland, Luxemburg und die Niederlande, die bei einem solchen Vorgehen die Risiken zu tragen hätten, lehnen den Vorschlag vehement ab.