Spanien reformiert Banken – Griechenland steht vor Neuwahlen

Die spanischen Banken haben damit begonnen, die Reformen umzusetzen, die ihnen die iberische Regierung am vergangenen Freitag aufgegeben hatte, um die Finanzkrise des Landes endlich in den Griff zu bekommen. Die Politik verlangt von den Geldhäusern, die vor allem von der jüngsten Immobilienkrise schwer gezeichnet worden sind, dass diese insgesamt 30 Milliarden Euro zur Seite …

Die spanischen Banken haben damit begonnen, die Reformen umzusetzen, die ihnen die iberische Regierung am vergangenen Freitag aufgegeben hatte, um die Finanzkrise des Landes endlich in den Griff zu bekommen. Die Politik verlangt von den Geldhäusern, die vor allem von der jüngsten Immobilienkrise schwer gezeichnet worden sind, dass diese insgesamt 30 Milliarden Euro zur Seite legen müssen, um die drohenden Verluste durch faule Hypotheken auf diese Weise ausgleichen zu können. Die Santander hat deshalb bereits am heutigen Montag angekündigt, ihren diesbezüglichen Kapitalpuffer um 2,7 Milliarden Euro erhöhen zu wollen. Die verstaatlichte Bankia muss sogar 4,8 Milliarden Euro finden.

Im Notfall Staatshilfen

Die generelle Idee der spanischen Regierung lautet, dass die Finanzinstitute die Milliarden aus eigener Kraft aufbringen sollen. Doch im Notfall ist sie nach eigener Aussage auch bereit, mit Krediten der öffentlichen Hand nachzuhelfen, damit die jeweiligen Finanzinstitute ihr Ziel erreichen können. Die konkrete Umsetzung solcher potenziellen Staatshilfen ist jedoch noch nicht beschlossen.

Hoch im Kurs soll jedoch eine „Bad Bank“ nach deutschem Vorbild stehen, bei der diese einfach die „vergifteten“ Papiere aufkauft. Experten zweifeln, ob diese Reform der Befreiungsschlag ist, den das spanische Bankensystem eigentlich braucht. Sie schätzen, dass die Finanzinstitute eigentlich zwischen 150 und 200 Milliarden Euro benötigen würden.

Griechenland wählt wohl noch einmal

Unterdessen steht mit Griechenland das größte Sorgenkind der Eurozone vor Neuwahlen. Die Parteien konnten sich nicht auf eine neue Regierung verständigen. Knackpunkt war das Sparprogramm der Euro-Zone, das vor allem die radikale Linke von Alexis Tsipras ablehnt. Diese darf hoffen, bei einem erneuten Urnengang sogar stärkste Fraktion zu werden, was in Griechenland doppelt wertvoll ist, da die stärkste Partei zusätzlich 50 Parlamentssitze erhält. Die Konservativen und die Sozialisten, die Griechenland seit Ende der Militärdiktatur ausnahmslos regiert haben, kamen bei den Wahlen am 6. Mai nicht einmal mehr auf genug Sitze, um zusammen regieren zu können.

Sign up for free class

It’s easy and free!

Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

Related Posts

Bildquelle: depositphotos.com / MakroBetz
25. März 2024

Die 1822direkt, eine 100%ige Tochter der Frankfurter Sparkasse und ein etablierter Player im Bereich des Direktbankings, kündigt eine Zinserhöhung für ihr Festgeldkonto an.

28. April 2020

Mit großer Spannung war seit Wochen der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu den Bilanzen des Zahlungsdienstleisters Wirecard erwartet worden. Doch auch nach Vorlage des Berichts am Dienstag bleiben viele Fragen offen. Doch das ist noch nicht alles: Nach Angaben von KPMG fehlen wichtige Unterlagen. So konnte beispielsweise bei Zahlungen auf Treuhänderkonten in Höhe von einer …

26. Februar 2020

Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank hat im vergangenen Jahr auch wegen der Trennung von faulen Krediten in Italien wie erwartet einen Gewinnrückgang verbucht. Das Betriebsergebnis sank um 22 Prozent auf 248 Millionen Euro, teilte das im MDax gelistete Geldhaus heute in Wiesbaden mit. Damit übertraf das Unternehmen allerdings trotzdem seine bereits verhaltene Prognose sowie die Erwartungen …

11. Februar 2020

Die Berliner Smartphone-Bank N26 will sich wegen des Brexits aus Großbritannien zurückziehen. Dies gab die Bank jetzt in einer Pressemitteilung bekannt. Aufgrund des Austritts aus der EU könne das Unternehmen dort nicht mehr länger mit ihrer europäischen Bankenlizenz agieren, schrieb N26.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert