Die Griechen dürfen auf eine Lockerung des Spardiktats hoffen. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, verhandelt die EU bereits mit den Hellenen über einen solchen Schritt, denn es wird erwartet, dass Athen nach den Wahlen am kommenden Sonntag genau dies verlangen wird. Die radikale Linke, die sich mit den Konservativen derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den …
Die Griechen dürfen auf eine Lockerung des Spardiktats hoffen. Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet, verhandelt die EU bereits mit den Hellenen über einen solchen Schritt, denn es wird erwartet, dass Athen nach den Wahlen am kommenden Sonntag genau dies verlangen wird. Die radikale Linke, die sich mit den Konservativen derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Wahlsieg liefert, möchte das Diktat sogar ganz kippen.
Aus Brüssel heißt es, dass man den Griechen in diesem Punkt entgegenkommen müsse, wolle man das Land in der Euro-Zone halten. Dabei erfüllt Griechenland schon jetzt nicht mehr die Auflagen für die internationalen Finanzhilfen. Wenn die Troika das nächste Mal nach Athen reise, werde sie feststellen, dass die Hellenen die Bedingungen nicht erfüllt haben, erklärte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.
Monti wehrt sich gegen Rettungsschirm-Gerüchte
Unterdessen wehrt sich Italiens Regierungschef Mario Monti gegen den Verdacht, sein Land brauche bald den Eurorettungsschirm, um überleben zu können. Der Stiefelstaat habe enorme Fortschritte gemacht, beteuert der Ministerpräsident. Insbesondere die Privatverschuldung sei im europäischen Vergleich sehr gering. Aber auch die Lage der öffentlichen Haushalte entspanne sich zunehmend.
Dieses Jahr werde man eine Neuverschuldung von zwei Prozent erreichen und 2013 sogar einen Überschuss erwirtschaften. Er verstehe, dass viele Menschen aufgrund der Vergangenheit Italien skeptisch betrachteten, doch inzwischen wirtschafte das Land disziplinierter als die meisten anderen EU-Staaten.
Deutsche Inflationsrate sinkt
Positive Nachrichten gibt es aus Deutschland: Die Inflationsrate der Bundesrepublik ist im Mai erstmals seit Ende 2010 unter die Marke von zwei Prozent auf 1,9 Prozent gerutscht. Laut der Definition der Europäischen Zentralbank herrschten damit im Mai erstmals seit 18 Monaten wieder „stabile Verhältnisse“. Besonders die Autofahrer profitierten, denn die Preise für Benzin sind in den letzten Wochen wieder deutlich gesunken. Verantwortlich dafür zeichnet der Ölpreis, denn dieser lag vor kurzem bei 130 US-Dollar pro Barrel und beträgt momentan nur noch 97 Dollar.