Krisen-Notizen: Griechische Regierung, deutsche Steuern und amerikanische Kapitalflut

Griechenland hat wieder eine Regierung. Noch am Mittwoch wurde Antonis Samaras als neuer Ministerpräsident vereidigt. Dem Chef der Nea Dimokratia gelang es, ein Dreier-Bündnis mit der sozialdemokratischen Pasok und der Dimar (Demokratische Linke) zu schmieden, das rechnerisch allerdings auch schon nach dem ersten Wahlgang im Mai möglich gewesen wäre. Der Posten des Finanzministers geht offenbar …

Ben Bernanke, Präsident der FedGriechenland hat wieder eine Regierung. Noch am Mittwoch wurde Antonis Samaras als neuer Ministerpräsident vereidigt. Dem Chef der Nea Dimokratia gelang es, ein Dreier-Bündnis mit der sozialdemokratischen Pasok und der Dimar (Demokratische Linke) zu schmieden, das rechnerisch allerdings auch schon nach dem ersten Wahlgang im Mai möglich gewesen wäre. Der Posten des Finanzministers geht offenbar an Vasilios Rapano, der mit der „Bank of Greece“ die bislang größte griechische Privatbank leitete. Die hellenische Führung möchte als eine der ersten Amtshandlungen die internationalen Kreditvereinbarungen neu verhandeln.

Deutschland nimmt weniger Steuern ein

Deutschland hat unterdessen erstmals seit zwei Jahren in einem Monat weniger Steuern als im Vergleichszeitraum des Vorjahres eingenommen. Im Mai wurden insgesamt 40,26 Milliarden Euro in die Kassen von Bund und Ländern gespült. Der betreffende Wert liegt damit rund 4,3 Prozent unter dem vom Mai 2011. Die Behörden führen dafür allerdings eine technische Umstellung bei der Abführung der Steuern auf Dividenden an.

Dadurch sei es lediglich zu einer zeitlichen Verzögerung gekommen, aber nicht zu einem generellen Einnahme-Ausfall. Der Zuwachs der Steuereinnahmen hat sich allerdings aufgrund der schwächelnden Konjunktur deutlich abgekühlt: Legte dieser von Januar bis Mai 2011 noch um insgesamt 9,2 Prozent zu, liegen die Einnahmen aus dem laufenden Jahr gerade einmal um 3,2 Prozent über denen des Vorjahres.

Fed flutet amerikanische Kapitalmärkte

Die amerikanische Notenbank Fed versucht, die schwächelnde US-Wirtschaft durch weitere 267 Milliarden US-Dollar zu stabilisieren. Dafür verlängerte das Haus von Ben Bernanke die sogenannte „Operation Twist“, die eigentlich in diesem Monat auslaufen sollte, bis zum Ende des Jahres.

Diese sieht einen breit angelegten Anleihentausch vor: Banken können schlechte abgeben und erhalten dafür Papiere mit wesentlich besseren Konditionen, die insgesamt 267 Milliarden Dollar wert sind. Zugleich entschied die Fed auch, den Leitzins bei null bis 0,25 Prozent (abhängig von der Kredithöhe) zu belassen und versicherte, dass sich an diesem niedrigen Zinsniveau auch bis 2014 nichts ändern werde.

Sign up for free class

It’s easy and free!

Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

Related Posts

Bildquelle: depositphotos.com / MakroBetz
25. März 2024

Die 1822direkt, eine 100%ige Tochter der Frankfurter Sparkasse und ein etablierter Player im Bereich des Direktbankings, kündigt eine Zinserhöhung für ihr Festgeldkonto an.

28. April 2020

Mit großer Spannung war seit Wochen der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu den Bilanzen des Zahlungsdienstleisters Wirecard erwartet worden. Doch auch nach Vorlage des Berichts am Dienstag bleiben viele Fragen offen. Doch das ist noch nicht alles: Nach Angaben von KPMG fehlen wichtige Unterlagen. So konnte beispielsweise bei Zahlungen auf Treuhänderkonten in Höhe von einer …

26. Februar 2020

Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank hat im vergangenen Jahr auch wegen der Trennung von faulen Krediten in Italien wie erwartet einen Gewinnrückgang verbucht. Das Betriebsergebnis sank um 22 Prozent auf 248 Millionen Euro, teilte das im MDax gelistete Geldhaus heute in Wiesbaden mit. Damit übertraf das Unternehmen allerdings trotzdem seine bereits verhaltene Prognose sowie die Erwartungen …

11. Februar 2020

Die Berliner Smartphone-Bank N26 will sich wegen des Brexits aus Großbritannien zurückziehen. Dies gab die Bank jetzt in einer Pressemitteilung bekannt. Aufgrund des Austritts aus der EU könne das Unternehmen dort nicht mehr länger mit ihrer europäischen Bankenlizenz agieren, schrieb N26.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert