Die britische Finanzwelt kommt nicht zur Ruhe. Nachdem der LIBOR-Skandal rund um die Barclay's Bank noch immer an Dramatik gewinnt, rückt mit der HSBC ein weiteres Geldhaus aus dem Empire in den Fokus der Öffentlichkeit, denn der US-Senat hat schwere Vorwürfe gegen das Finanzinstitut erhoben. So soll die Bank über Jahre aktive Geldwäsche betrieben und …
Die britische Finanzwelt kommt nicht zur Ruhe. Nachdem der LIBOR-Skandal rund um die Barclay's Bank noch immer an Dramatik gewinnt, rückt mit der HSBC ein weiteres Geldhaus aus dem Empire in den Fokus der Öffentlichkeit, denn der US-Senat hat schwere Vorwürfe gegen das Finanzinstitut erhoben. So soll die Bank über Jahre aktive Geldwäsche betrieben und dadurch sowohl Drogenhändler als auch den Terrorismus finanziert haben. Die englische Aufsicht in der Londoner HSBC-Zentrale habe komplett versagt, klagte die zweite Kammer des amerikanischen Parlaments an.
HSBC hat gestanden
Die Frage, ob die Tatvorwürfe begründet sind, stellt sich dabei nicht einmal mehr, denn die Bank hat die Vorwürfe bereits im vollen Umfang eingeräumt und sich dafür entschuldigt. Man habe, trotz „bestmöglicher Absichten“ weder die „eigenen Erwartungen“ noch die „der Aufsichtsbehörden“ erfüllen können, heißt es in einer Pressemitteilung des Geldhauses, das bereits einen hochrangigen Mitarbeiter wegen des Skandals entlassen hat.
Gehen musste David Bagley, der bislang als „Chefaufseher über die Unternehmenskultur“ arbeitete und damit den Posten als oberster Sittenwächter des Hauses bekleidete. Die HSBC beteuerte zudem, sie habe umfangreiche Schritte eingeleitete, mit denen sie die Defizite beheben wolle, um auf diese Weise das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.
Sieben Milliarden Dollar für den Drogenhandel
Allerdings war die Bank offenbar in einem gewaltigen Umfang an kriminellen Aktivitäten beteiligt. So hat das Geldinstitut allein in zwei Jahren angeblich sieben Milliarden Dollar mexikanischer Drogenkartelle in den USA gewaschen. Zudem soll das Geldhaus laut US-Senat zwischen 2001 und 2007 rund 19,7 Milliarden Dollar an den amerikanischen Behörden vorbei in den Nahen Osten geschleust haben, wo die Mittel offenbar größtenteils an terroristische Vereinigungen gingen.
Außerdem habe die HSBC über Jahre auch noch Geschäftsbeziehungen zu anderen Banken unterhalten, von denen bekannt sei, dass diese direkte Geschäftsbeziehungen zu El Kaida pflegten, schilderten die Senatoren. Auf die Bank kommen mehrere Strafverfahren zu und möglicherweise wird ihr die Banklizenz in den USA entzogen.