Die EU wird zahlreiche Bankhäuser in der Union wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes EURIBOR (European InterBank Offered Rate) verklagen. Dies berichtet das "Wall Street Journal". Demnach sind die Untersuchungen bereits angelaufen. Schon im Oktober kam es so zu zahlreichen Durchsuchungen überall auf dem Kontinent. Sollte sich zeigen, dass die untersuchten Banken schuldig sind, droht eine …
Die EU wird zahlreiche Bankhäuser in der Union wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes EURIBOR (European InterBank Offered Rate) verklagen. Dies berichtet das „Wall Street Journal“. Demnach sind die Untersuchungen bereits angelaufen. Schon im Oktober kam es so zu zahlreichen Durchsuchungen überall auf dem Kontinent. Sollte sich zeigen, dass die untersuchten Banken schuldig sind, droht eine hohe Geldstrafe, die bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes betragen könnte. Welche Banken genau durchsucht wurden, ließ die Quelle allerdings offen. So wurde lediglich erwähnt, dass Barclay's bereits eine EURIBOR-Manipulation eingestanden hat. Generell dürften die gleichen Geldhäuser ins Visier der Ermittler geraten sein, die auch schon den LIBOR manipuliert haben.
BaFin bereits aktiv
In Deutschland ist die Bundesfinanzaufsicht BaFin deshalb bereits seit geraumer Zeit aktiv und ermittelt laut „Spiegel“ gegen insgesamt acht Institute. Darunter befinden sich die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Bayrische Landesbank, die DZ Bank, die LBBW, die Hessische Landesbank, die Landesbank aus Berlin sowie die Landesbank Norddeutschlands (NordLB).
Im schlimmsten Fall kann die deutsche Aufsichtsbehörde eine Sonderprüfung anordnen. Im Falle der Deutschen Bank hat sie dies bereits getan. Vermutlich wird auch die Aufsicht der Bundesrepublik Geldstrafen verhängen.
Fast zwei Milliarden Dollar Strafe: HSBC kauft sich frei
Unterdessen hat die britische Bank HSBC in den USA 1,9 Milliarden US-Dollar Geldstrafe gezahlt. Nie zuvor hatte ein Bankhaus so viel Geld an den Staat überweisen müssen. Das Finanzinstitut kaufte sich mit der Summe aus dem Geldwäscheskandal frei, der die HSBC seit Monaten in Atem hält.
Die Bank hatte über Jahre Geld nach Saudi Arabien, in den Iran und nach Mexiko gebracht, mit dem der Terrorismus und die Drogenmafia direkt finanziert worden ist. Allein mit dem Iran hat das Geldhaus demnach Geschäfte mit einem Volumen von 16 Milliarden US-Dollar gemacht.