Die Gewinne der Bundesbank sind 2012 deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die deutsche Zentralbank konnte gerade einmal einen Überschuss von 664 Millionen Euro an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble weiterleiten. Im Vergleich mit dem Vorjahr, als das positive Saldo 643 Millionen Euro betrug, ist der Gewinn zwar leicht gestiegen, doch erwartet worden war mehr als das Doppelte. …
Die Gewinne der Bundesbank sind 2012 deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die deutsche Zentralbank konnte gerade einmal einen Überschuss von 664 Millionen Euro an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble weiterleiten. Im Vergleich mit dem Vorjahr, als das positive Saldo 643 Millionen Euro betrug, ist der Gewinn zwar leicht gestiegen, doch erwartet worden war mehr als das Doppelte. Im Bundeshaushalt sind 1,5 Milliarden Euro Einnahmen durch Gewinne der Bundesbank für das laufende Jahr einkalkuliert worden.
Euro-Krise lässt die Gewinne schmelzen
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann nannte die Euro-Krise als Grund dafür, dass die Gewinne seines Hauses so deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Man habe zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 6,7 Milliarden Euro bilden müssen, um auf die vergrößerten Risiken reagieren zu können, so Deutschlands oberster Banker. Insgesamt verfügt die Bundesbank damit über Rückstellungen in Höhe von 14,4 Milliarden Euro.
Die größte Einnahmequelle der Zentralbank waren die Zinserträge, die im Vergleich mit 2011 deutlich anzogen. Konnten damals nur 8,6 Milliarden Euro auf diese Weise erwirtschaftet werden, flossen 2012 rund elf Milliarden Euro auf diesem Weg auf die Konten der Bundesbank.
Deutschland stabil – die Eurozone nicht
Auch für das kommende Jahr gibt man sich bei der Bundesbank skeptisch. Die deutsche Konjunktur laufe zwar verhältnismäßig stabil, so Weidmann, der gesamten Eurozone könne man allerdings noch nicht ein derart optimistisches Zeugnis ausstellen. Neue Vertrauensschocks müssten deshalb unbedingt ausbleiben, um insgesamt auf einen stabilen Wachstumspfad zurückzukehren.
Deutlich positiver als die konjunkturelle Lage bewertet die Bundesbank die Inflationsgefahr. Kurzfristig gebe es im Raum der Währungsgemeinschaft sogar „eher abnehmende Inflationsrisiken„, so der Präsident. Deutschland hatte zuletzt eine Teuerungsrate von 1,5 Prozent. Das offizielle Inflationsziel der EZB für den gesamten Euroraum liegt bei 2,0 Prozent. Trotz der Eurokrise soll diese Zielmarke im laufenden Jahr für den gesamten Währungsraum erreicht werden.