Als erstes Geldhaus der Bundesrepublik hat sich die Deutsche Bank dafür entschieden, die "Coco-Bonds" auszugeben. Im europäischen Ausland werden die "Contingent Convertible Bonds", wie sie mit vollem Namen heißen, bereits als "Wunderanleihen" gefeiert, für die sich ganz besonders auch private Anleger interessieren sollten. Die Versprechen, die mit den "im Kontingent wandelbaren Bonds" verknüpft sind, könnten …
Als erstes Geldhaus der Bundesrepublik hat sich die Deutsche Bank dafür entschieden, die „Coco-Bonds“ auszugeben. Im europäischen Ausland werden die „Contingent Convertible Bonds“, wie sie mit vollem Namen heißen, bereits als „Wunderanleihen“ gefeiert, für die sich ganz besonders auch private Anleger interessieren sollten. Die Versprechen, die mit den „im Kontingent wandelbaren Bonds“ verknüpft sind, könnten kaum größer sein: Renditen, die drei Mal so hoch wie beim Festgeld sind, werden in Aussicht gestellt. Ganz nebenbei sollen die Coco-Bonds künftige Finanzkrisen verhindern.
So funktionieren die Coco-Bonds
Der Charme der Coco-Bonds für die Banken ist ein Bilanztrick: Anders als bei sonstigen Anleihen stimmen die Anleger bei diesen Anleihen zu, dass das jeweilige Geldhaus die Mittel notfalls in Haftung nehmen darf, um die Pleite der Bank abzuwenden. Obwohl die Coco-Bonds ganz klares Fremdkapital sind, werden sie als Eigenkapital behandelt. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Eine Bank muss Verluste in Höhe von zehn Milliarden Euro ausgleichen, verfügt aber nur über acht Milliarden Euro Eigenkapital. Weitere zwei Milliarden sind allerdings in Form der Coco-Bonds angelegt. In diesem Fall dürfen diese Mittel herangezogen werden.
Steuerlich werden die Coco-Bonds überraschenderweise als Fremdkapital behandelt, wie das Bundesfinanzministerium jüngst noch einmal gegenüber der „Tagesschau“ bestätigte. Für die Banken ist dies ein weiterer Vorteil, denn die Bonds werden auf diese Weise abzugsfähig. Die Refinanzierungskosten sinken gegenüber dem „klassischen Eigenkapital“ um 30 Prozent ab.
Sechs bis sieben Prozent Rendite
Der Mechanismus der Coco-Bonds klingt im ersten Moment für die Anleger wie ein schlechtes Geschäft. Dies wissen auch die Banken, weshalb sie den Deal mit sehr hohen Renditen versüßen: Sechs bis sieben Prozent sind möglich. Als Vergleich: Beim Festgeld muss man sich momentan mit rund zwei Prozent für ein Jahr zufriedengeben. Für private Anleger lohnen sich die Coco-Bonds deshalb schon – zumindest dann, wenn sie ausreichend Vertrauen in die Bank haben, dass der Haftungsfall nicht eintritt. Eine Bestandsgarantie für das geliehene Kapital gibt es bei dieser Form der Geldanlage nicht.