Deutsche Bank will Postbank an die Börse bringen

Die europäische Bankenlandschaft steht vor einer Revolution. Bei den Großbanken sollen künftig der Investmentbereich und das Einlagengeschäft getrennt werden. In Deutschland arbeitet die Deutsche Bank an den entsprechenden Plänen für die eigene Umstrukturierung und rechnet dabei mit einer harten Linie der Bundesregierung. Als Konsequenz steht womöglich eine komplette Trennung vom Privatkundengeschäft auf der Tagesordnung. Die …

Die Deutsche Bank will die Postbank an die Börse bringenDie europäische Bankenlandschaft steht vor einer Revolution. Bei den Großbanken sollen künftig der Investmentbereich und das Einlagengeschäft getrennt werden. In Deutschland arbeitet die Deutsche Bank an den entsprechenden Plänen für die eigene Umstrukturierung und rechnet dabei mit einer harten Linie der Bundesregierung. Als Konsequenz steht womöglich eine komplette Trennung vom Privatkundengeschäft auf der Tagesordnung. Die Postbank soll dann an die Börse gebracht werden.

Börsengang soll ausländische Partner anlocken

Der Börsengang der Postbank soll ausländische Partner dazu motivieren, in das Geldhaus einzusteigen, so der Plan der Deutschen Bank. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“ unter Berufung auf einen Insider. Die Quelle zitiert noch einen zweiten Vertrauensmann mit den Worten, dass die größte deutsche Privatbank schrittweise in die Postbank eingestiegen sei. In der Folge wäre es nur sinnvoll, wenn sie ebenfalls schrittweise wieder aussteigt. Die Deutsche Bank wird sich Ende Januar offiziell erklären.

Deutsche Bank macht Front gegen Trennbankensystem

All die obigen Überlegungen greifen aber auch nur dann, wenn das Trennbankensystem tatsächlich kommt. Und diesen Kampf hat die Deutsche Bank offenbar noch nicht aufgegeben, wie das „Manager Magazin“ berichtet. Demnach sind die Verantwortlichen des Geldhauses in Berlin derzeit „sehr emsig“ dabei, wenigstens für eine Abschwächung des Systems zu werben. Und vielleicht ist man dabei nicht einmal erfolglos: Die Quelle zitiert einen Sprecher des Bundesfinanzministeriums mit der Aussage, dass man einen entsprechenden Schritt diskutiere, „um einen Gleichlauf zwischen europäischem und deutschem Recht“ zu gewährleisten. Man wolle vermeiden, dass möglicherweise ein „erheblicher Anpassungsbedarf“ für die Banken aus der Bundesrepublik entstehe.

Bis dieses Thema abschließend geklärt ist, dürfte also noch einige Zeit ins Land gehen. Die Große Koalition hat sich zwar grundsätzlich schon dafür entschieden, dass riskante Investmentgeschäfte künftig vom Einlagewesen zu trennen sind. Da die europäische Kommission aber derzeit an einem eigenen Entwurf über eine Trennbankenverordnung arbeitet, möchte man mit dem eigenen Gesetz warten, bis dieser vorliegt.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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