Hat die Postbank mit ihren Millionen von Privatkunden noch eine Zukunft unter dem Dach der Deutschen Bank? Seit Monaten wird darüber spekuliert, ob das größte privat geführte Finanzinstitut der Bundesrepublik die Tochter verkaufen könnte. Die Deutsche Bank wollte eigentlich bereits Ende Januar 2015 Klarheit schaffen. Dies blieb aus - damals flüchtete sich der Vorstand in …
Hat die Postbank mit ihren Millionen von Privatkunden noch eine Zukunft unter dem Dach der Deutschen Bank? Seit Monaten wird darüber spekuliert, ob das größte privat geführte Finanzinstitut der Bundesrepublik die Tochter verkaufen könnte. Die Deutsche Bank wollte eigentlich bereits Ende Januar 2015 Klarheit schaffen. Dies blieb aus – damals flüchtete sich der Vorstand in Phrasen. Man diskutiere „ergebnisoffen“ über mögliche Umstrukturierungen, hieß es beispielsweise. Seitdem herrscht Schweigen – und dieses dröhnt lauter als es jede Pressekonferenz tun könnte, denn die Gerüchte schießen derzeit ins Kraut.
Die aktuellen Spekulationen über die Postbank
Die „Welt“ lieferte jüngst eine Übersicht über die aktuellen Spekulationen, ohne dies freilich so zu bezwecken. Ihr ging es um eine Zustandsbeschreibung des Geldhauses. Die Deutsche Bank könnte demnach die Postbank verkaufen, einen großen Minderheitsanteil an der Börse platzieren, um so Investoren anzulocken, oder die Tochter vollkommen mit dem Mutterkonzern verschmelzen. Letztere Variante ist in der Vergangenheit bereits versucht worden, doch die Migration vor allem der IT erwies sich als sehr schwierig und teuer. Sicher ist man sich im Bericht der „Welt“ eigentlich nur darüber, dass der Zustand, wie er jetzt ist, geändert wird. Wohin die Reise geht, ist jedoch unklar.
Umbauarbeiten der Postbank haben schon begonnen
Auffällig ist jedoch, dass die Deutsche Bank deutlich weiter in ihren Planungen zu sein scheint als es öffentlich den Anschein hat. Personal soll abgebaut werden, zudem stehen Filialen auf der Kippe. Die 8.500 Mitarbeiter der Postbank streiken derzeit in unterschiedlichen Schichten. Ursprünglich sollte es um mehr Lohn gehen, faktisch kämpfen die Angestellten aber zumindest teilweise auch um ihre Jobs.
Laut „Welt“ könnten die Umbau- und Entschlackungsmaßnahmen bei der Postbank dazu dienen, diese „aufzuhübschen“. Dadurch würde sie entweder für einen Käufer oder einen Investor interessanter. Allerdings könnten die Maßnahmen auch dazu dienen, nur den Teil der Postbank mit der Muttergesellschaft zu verschmelzen, der wirklich rentabel ist. Die Zukunft der Postbank ist also weiter völlig offen.