Geheimnisverrat: US-Notenbank Fed bestraft Investmentbank Goldman Sachs wegen eigener Sicherheitslücke

Die US-Notenbank Fed hat die berühmt-berüchtigte Investment-Bank Goldman Sachs zu einer Geldstrafe in Höhe von 36,3 Millionen US-Dollar verurteilt. Hinzu kommen zahlreiche Auflagen, die das Personal und das interne Controlling des Geldhauses betreffen. Die Finanzaufsicht New York hatte Goldman Sachs zuvor schon wegen desselben Falls zu einer Geldstrafe in Höhe von 50 Millionen USD verurteilt. …

Bei Goldman Sachs wurde geheime Informationen aus der Fed weitergegebenDie US-Notenbank Fed hat die berühmt-berüchtigte Investment-Bank Goldman Sachs zu einer Geldstrafe in Höhe von 36,3 Millionen US-Dollar verurteilt. Hinzu kommen zahlreiche Auflagen, die das Personal und das interne Controlling des Geldhauses betreffen. Die Finanzaufsicht New York hatte Goldman Sachs zuvor schon wegen desselben Falls zu einer Geldstrafe in Höhe von 50 Millionen USD verurteilt. Der gesamte Vorgang ist mehr als kurios – schließlich ist die Fed selbst tief verwickelt, denkt aber nicht daran, eigene Konsequenzen zu ziehen, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Geheime Informationen im Kundengespräch weitergegeben

Ein Mitarbeiter der Fed New York hatte den ganzen Vorgang ausgelöst: Er war von der Notenbank zu Goldman Sachs gewechselt und kontaktierte in seiner neuen Stellung einen alten Kollegen bei der Fed. Dieser spielte ihm 35 geheime Dokumente zu. Die Informationen aus den Papieren kamen sogar in Kundengesprächen bei Goldman Sachs zum Einsatz. Die beiden Männer flogen auf und wurden zu Gefängnisstrafen auf Bewährung verurteilt. Die Fed hat gegen die betroffenen Banker zudem ein Berufsverbot verhängt. Sie dürfen von Goldman Sachs auch nicht mehr als Berater engagiert werden.

Mitarbeiter verklagt Goldman Sachs auf 350.000 US-Dollar

Goldman Sachs hat sich sofort nach dem Bekanntwerden des Skandals vom fraglichen Mitarbeiter getrennt und auch gleich dessen Vorgesetzten auf die Straße gesetzt, weil dieser seiner Aufsichtspflicht nicht in einem ausreichenden Maße nachgekommen sei. Tatsächlich vermutet die Investment-Bank sogar, dass dieser seinen Mitarbeiter angestiftet hatte.

Der betroffene Managing Director reichte seinerseits allerdings direkt nach seiner Entlassung Klage gegen Goldman Sachs ein und verlangt eine Zahlung in Höhe von 350.000 US-Dollar. Dabei ging es um einen anderen Vorgang: Im März 2016 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen den gefeuerten Mann, fand aber nichts. Der geschasste Managing Director möchte seine Anwaltskosten aus der Zeit ersetzt haben, weil er damals noch für Goldman Sachs arbeitete. Transparenz und Fairness im Bankenwesen bleiben somit wohl weiter nur ein frommer Wunsch.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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