Die Internetwährung Bitcoin hat eine historische Marke geknackt: Auf mehreren Handelsplätzen wurde die Kryptowährung mit einem Wert von über 10.000 Dollar notiert. Damit hat sich der Preis für das von Computern geschaffene Geld seit Beginn des Jahres verzehnfacht. Experten warnen jedoch vor einem Platzen der Blase und massiven Kursschwankungen. Steigende Kurse durch verknapptes Angebot Hintergrund …
Die Internetwährung Bitcoin hat eine historische Marke geknackt: Auf mehreren Handelsplätzen wurde die Kryptowährung mit einem Wert von über 10.000 Dollar notiert. Damit hat sich der Preis für das von Computern geschaffene Geld seit Beginn des Jahres verzehnfacht. Experten warnen jedoch vor einem Platzen der Blase und massiven Kursschwankungen.
Steigende Kurse durch verknapptes Angebot
Hintergrund des rasanten Kursanstiegs des Bitcoin sind Spekulationen, dass die renommierte US-Börse CME noch im laufenden Jahr einen Future auf Bitcoin auflegen könnte. Dank eines solchen Finanzprodukts könnten Investoren einen einfacheren Zugang zu der virtuellen Währung bekommen, was ihre Bedeutung weiter steigern würde. Zudem könnte man so auf steigende oder fallende Kurse wetten. Analyst Timo Emden vom Brokerhaus CMC Markets sieht in dieser Entwicklung eine Art „Dosenöffner für den Massenmarkt“. Börsenbetreiber könnten nach und nach ihre Produktpalette Bitcoin-spezifisch anpassen und den Massenmarkt mit verschiedenen Handelsinstrumenten bedienen. Unnötig zu erwähnen, dass diese Öffnung nicht zuletzt für die Börsenbetreiber äußerst lukrativ wäre.
Kryptowährungen wie der Bitcoin profitieren in erster Linie vom durch die Finanzkrise ausgelösten Vertrauensverlust in klassische Währungen wie dem US-Dollar oder dem Euro sowie der dadurch verursachten Niedrigzinsphase, die vor allem in Europa nach wie vor anhält. Ein weiter Grund für das Steigen des Bitcoin-Preises ist die dahinter stehende Technologie. Das Erstellen nur Bitcoins wird immer rechenintensiver und schwieriger, das zur Verfügung stehende Angebot dadurch verknappt. Durch die Digitalisierung steigt somit der Bedarf, während die Produktion stagniert. Ebenso spielen Spekulationen auf weiter steigende Preise eine tragende Rolle, die in den Medien Aufmerksamkeit generieren, die Nachfrage antreiben und den Preis so weiter in die Höhe schießen lassen.
Bitcoin wird durch Schürfmethode zum Auslaufmodell
Hier findet sich schließlich auch die Krux des Bitcoins: Die Währung besitzt keinen reellen Gegenwert, wodurch ihr Kurs ausschließlich von Angebot und Nachfrage abhängt. Lässt letztere nach, wird der Kurs zügig einbrechen. Zudem ist die Technologie hinter dem Bitcoin nicht effizient und benötigt zum Schürfen immer mehr Zeit sowie eine stetige wachsende Energiemenge. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis eine neue, effizienter zu generierende Währung an die Stelle des Bitcoin treten wird. Digitale Währungen werden ohne Zweifel in Zukunft eine größere Bedeutung im internationalen Finanzsystem als heute haben – der Bitcoin wird aber dann wohl nicht mehr zu ihnen gehören.