Bis zu einer Milliarde US-Dollar könnte die Deutschen Bank das von der US-Regierung angestrengte Verfahren im Zusammenhang mit der US-Immobilienkrise kosten. Beim Bezirksgericht in Manhattan wurde die Zivilklage am gestrigen Dienstag eingereicht, der Vorwurf ist eindeutig: Laut Klage wird der Vorwurf erhoben, dass sich die Deutsche Bank Zugang zu einem Regierungsprogramm erschlichen habe, welches für …
Bis zu einer Milliarde US-Dollar könnte die Deutschen Bank das von der US-Regierung angestrengte Verfahren im Zusammenhang mit der US-Immobilienkrise kosten. Beim Bezirksgericht in Manhattan wurde die Zivilklage am gestrigen Dienstag eingereicht, der Vorwurf ist eindeutig: Laut Klage wird der Vorwurf erhoben, dass sich die Deutsche Bank Zugang zu einem Regierungsprogramm erschlichen habe, welches für Hypotheken bürgte. Konkret geht um Garantien, die die USA für Immobilienkredite übernahmen, die im Zeitraum zwischen 1999 und 2009 durch die Deutsche Bank und die heutige Tochter MortgageIT an zahlreiche Hauskäufer in den USA vergeben worden waren.
Regierung will Banken zur Verantwortung ziehen
Somit steht der Vorwurf des Betruges im Raum, die USA sprechen angesichts zahlreicher fauler Kredite sogar von Betrug. Neben dem Schadenersatz wird zusätzlich eine Geldstrafe gefordert. Durch das Vorgehen will die US-Regierung die Finanzbranche zur Verantwortung für die seit beinahe vier Jahren andauernde Krise im US-Immobiliengeschäft ziehen. Der Betrag errechnet sich aus den 386 Millionen US-Dollar, die die US-Regierung bisher für Kreditausfälle bei Hypotheken zahlte. Weitere 100 Millionen US-Dollar umfassen die geschätzten künftigen Belastungen. Inklusive der möglichen Geldstrafe, die im Regelfall beim doppelten Wert des zu leistenden Schadenersatzes liegt, ist mit einer Gesamtbelastung von zirka einer Milliarde US-Dollar für die Deutsche Bank zu rechnen. Eine außergerichtliche Einigung wäre möglich, doch die Deutsche Bank bleibt hart und sieht sich den Vorwürfen zu Unrecht ausgesetzt. „Die Klage entbehre jeder Grundlage. Wir werden uns mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Klage zur Wehr setzen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank in Frankfurt am Main.
Einschätzung der Situation durch US-Analysten
Nach Bekanntwerden der Klage brach die Deutsche Bank-Aktie vorübergehend ein und war mit einem Verlust von rund zwei Prozent einer der größten Dax-Verlierer am gestrigen Dienstag. Zahlreiche Analysten halten es für sehr wahrscheinlich, dass die Deutsche Bank zwischen 200 und 300 Millionen US-Dollar zahlen muss, dabei aber kein Schuldeingeständnis erfolgen wird.