IWF-Chefin Christine Lagarde hat sich auf einer China-Reise ungewohnt optimistisch geäußert. Die Weltwirtschaft habe sich vom Abgrund entfernt, so die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds. Deshalb dürfe man etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken. Zwar seien die vergangenen Jahre "schwierig" und die letzten Monate sogar "erschreckend" gewesen, doch die Lage stabilisiere sich langsam, ist die Französin …
IWF-Chefin Christine Lagarde hat sich auf einer China-Reise ungewohnt optimistisch geäußert. Die Weltwirtschaft habe sich vom Abgrund entfernt, so die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds. Deshalb dürfe man etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken. Zwar seien die vergangenen Jahre „schwierig“ und die letzten Monate sogar „erschreckend“ gewesen, doch die Lage stabilisiere sich langsam, ist die Französin überzeugt. Gerade in der Eurozone könne man einige wichtige Fortschritte sehen, so Lagarde, die damit insbesondere auf die Rettung Griechenlands anspielt. Hier könne man beobachten, dass die politischen Maßnahmen „Früchte“ trügen.
Merkel sieht EU langsam auf dem Weg der Besserung
Ähnlich optimistisch wie Lagarde äußerte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie glaube, erklärte die CDU-Vorsitzende in ihrer wöchentlichen Videobotschaft, dass der Euroraum nun auf einem „guten Weg“ sei, weil alle Staaten „ihre Hausaufgaben“ machten. Dem Bundeshaushalt drohe durch die Euro-Rettung zudem keine Gefahr, erklärte die deutsche Regierungschefin, die davon überzeugt ist, dass „die deutschen Garantien gut eingesetzt sind“ und den „Euro-Raum als Ganzes“ schützen.
Die Bundesregierung werde für 2012 wegen der Euro-Rettung einen Nachtragshaushalt beantragen, der 8,7 Milliarden Euro umfasst. Die Neuverschuldung steigt damit von 26 auf rund 34 Milliarden Euro an. Für 2013 seien bereits Gelder (vier Milliarden Euro) für die Euro-Rettung eingeplant, so dass dem deutschen Etat kein Risiko drohe, so Merkel weiter.
Griechische Banken sitzen auf Milliarden-Risiko
Wie viel Grund zum Optimismus es rund um Griechenland wirklich gibt, werden die kommenden Wochen zeigen, in denen die griechischen Banken offenlegen müssen, wie sie sich entschulden wollen. Die hellenischen Finanzinstitute sitzen laut „Spiegel“ auf Verbindlichkeiten in Höhe von sieben Milliarden Euro, für die notfalls der Staat einstehen muss. Wenn der dies nicht leisten kann, haftet die griechische Regierung und damit die Eurozone für die Schulden.
Die Frage der Bankenschulden ist gerade deshalb besonders brisant, weil im Mai Wahlen in Südeuropa anstehen und die Verbindlichkeiten der Geldhäuser zum heißen Eisen in der politischen Auseinandersetzung werden könnten. Finanzminister Evangelos Venizelos, der in der Eurozone hoch angesehen ist, trat zudem als Finanzminister zurück, um seine sozialistische Partei als Spitzenkandidat anzuführen.