Spanien hat einen Deal mit dem alten Euro-Rettungsfonds EFSF gemacht, der nach Ansicht von Goldman Sachs International die Märkte beruhigen und das Land zumindest für einige Zeit aus der Schusslinie nehmen könnte. Die Iberer haben sich mit den Verantwortlichen des Fonds darauf verständigt, die Rekapitalisierung der nicht-börsennotierten Banken des Landes aus Staatsmitteln zu unterstützen. In …
Spanien hat einen Deal mit dem alten Euro-Rettungsfonds EFSF gemacht, der nach Ansicht von Goldman Sachs International die Märkte beruhigen und das Land zumindest für einige Zeit aus der Schusslinie nehmen könnte. Die Iberer haben sich mit den Verantwortlichen des Fonds darauf verständigt, die Rekapitalisierung der nicht-börsennotierten Banken des Landes aus Staatsmitteln zu unterstützen. In der Folge soll die Kreditklemme des Landes überwunden werden, was im Idealfall dazu führt, dass die Wirtschaft Spaniens wieder anspringt und die Rezession, in der sich die Iberer befinden, überwunden werden kann. Eigentlich waren Spanien derartige Ausgaben untersagt, da die Regierung in Madrid erst vor wenigen Wochen einräumen musste, dass sie die selbst gesteckten Sparziele weit verfehlen wird.
Goldman Sachs hält ESM-Feuerkraft nicht für ausreichend
Während man bei Goldman Sachs durchaus Vertrauen in diese Maßnahme hat, sind die Experten der Investment Bank skeptisch, was die Wirksamkeit des neuen Euro-Rettungsfonds ESM angeht. Selbst, wenn man diesen mit den Mitteln des EFSF kombiniere, werde dies nicht einmal den gleichen Effekt haben wie die beiden EZB-Tender in den letzten Monaten, durch die sich die europäischen Banken extrem zinsgünstig insgesamt eine Billion Euro für drei Jahre leihen konnten.
Die Feuerkraft des Rettungsfonds reiche einfach nicht aus, begründete Goldman Sachs‘ Co- Chef für Fixed-Income-Strategien Francesco Garzarelli. Die Gefahr, dass die Schuldenkrise auf Italien und Spanien übergreife, sei weiterhin gegeben.
Angst vor griechischen Verhältnissen
Auch der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hatte vor einigen Tagen noch ein einmal deutlich geäußert, dass insbesondere für Spanien die Gefahr noch nicht gebannt sei, zu einem „zweiten Griechenland“ zu werden. Verschiedene andere Finanzexperten schlossen sich dieser Ansicht an. Die Regierung in Madrid, die sich in diesem Jahr um mehr als neun Prozent des BIP verschulden wird, kündigte rigorose Reformen an, um den Haushalt zu sanieren und die Wirtschaft zu beleben. So soll der Kündigungsschutz gelockert werden, außerdem können Unternehmen künftig Arbeitnehmer, die zu häufig krank sind, entlassen.