Der Deutschen Bank droht ein Streik von bis zu 5.000 Mitarbeitern. Hintergrund ist der schwelende Tarifkonflikt der größten deutschen Privatbank mit den Gewerkschaften, die eine Gleichstellung ihrer in GmbH's organisierten Mitglieder mit den Angestellten der Postbank durchsetzen möchten. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) kündigte aus diesem Grund am 31. März die vier Manteltarifverträge der GmbH's, die …
Der Deutschen Bank droht ein Streik von bis zu 5.000 Mitarbeitern. Hintergrund ist der schwelende Tarifkonflikt der größten deutschen Privatbank mit den Gewerkschaften, die eine Gleichstellung ihrer in GmbH's organisierten Mitglieder mit den Angestellten der Postbank durchsetzen möchten. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) kündigte aus diesem Grund am 31. März die vier Manteltarifverträge der GmbH's, die als Tochtergesellschaften zur Deutschen Bank gehören und drohte damit, das Geldhaus zu bestreiken, sollte in den nun folgenden Verhandlungen kein befriedigendes Ergebnis erzielt werden.
Postbank-Mitarbeiter deutlich besser gestellt
Die Mitarbeiter der Deutsche Bank-Tochter Postbank sind momentan deutlich besser gestellt als ihre Kolleginnen und Kollegen in den GmbH's: Ihnen stehen 30 Urlaubstage pro Jahr zu, während die Mitarbeiter der GmbH's momentan mit 27 auskommen müssen. Zudem beträgt die wöchentliche Arbeitszeit der Postbank-Angestellten 39 Stunden, während die Mitarbeiter in den Gesellschaften mit begrenzter Haftung 42 Stunden ableisten müssen.
Aus diesem Grund wolle man „grundsätzlich bessere Rahmenbedingungen“ für die GmbH-Mitarbeiter erreichen, kündigte DBV-Mann Stephan Szukalski an. Ziel sei wenigstens „eine Gleichstellung mit der Postbank“, so der Gewerkschaftsvertreter weiter, der darauf hofft, den Tarifkonflikt auch ohne Streik lösen zu können.
Die Rolle der GmbH's
Wie die meisten anderen Finanzinstitute auch hat die Deutsche Bank in den vergangenen Jahren ihren eigenen Aufbau deutlich verändert: Um möglichst viele Angestellte nicht nach dem branchenweiten Bankentarifvertrag bezahlen zu müssen, hat sie einige Tochtergesellschaften als GmbH's gegründet, die Aufgaben wie Gehaltsabrechnungen, Kreditabwicklungen oder Abwicklungen von Kontodaten übernehmen. Die Deutsche Bank hat so durch die GmbH's eine deutliche Gehaltsersparnis.
Allerdings sind die Gesellschaften zum ständigen Zankapfel zwischen den Gewerkschaften und allen deutschen Banken geworden, denn nach Auffassung der Arbeitnehmer-Vertreter fallen diese eigentlich aufgrund der Tatsache, dass kein Finanzinstitut ohne sie existieren könne, sehr wohl unter den Branchentarifvertrag der Banken. Die Arbeitgeber achteten im Gegenzug peinlich genau darauf, dass in den GmbH's kein klassisches Bankengeschäft stattfindet, um diese Aussage der Gewerkschaften als unbegründete Behauptung zurückweisen zu können. Der nächste Verhandlungstermin zwischen DBV und Deutscher Bank ist am 3. Mai.