Möglicherweise braucht Irland ein zweites Rettungspaket, um das eigene Bankensystem zu stabilisieren. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die von der Deutschen Bank vorgelegt wurde. Demnach benötigen die irischen Finanzinstitute jährlich mindestens weitere vier Milliarden Euro, um ihre Risiken durch Kreditausfälle abzudecken. Der Staatshaushalt der Briten ist allerdings nicht in der Lage, diese Summe aufzubringen, …
Möglicherweise braucht Irland ein zweites Rettungspaket, um das eigene Bankensystem zu stabilisieren. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die von der Deutschen Bank vorgelegt wurde. Demnach benötigen die irischen Finanzinstitute jährlich mindestens weitere vier Milliarden Euro, um ihre Risiken durch Kreditausfälle abzudecken. Der Staatshaushalt der Briten ist allerdings nicht in der Lage, diese Summe aufzubringen, denn Irland hängt ohnehin schon am Tropf der EU. Bereits im Jahr 2010 gab es ein erstes Rettungspaket für die „grüne Insel“, in dessen Rahmen bereits 63 Milliarden Euro an die Iren flossen, die diese in der Hauptsache dafür verwendeten, ihr Bankensystem vor dem Kollaps zu bewahren.
Deutschland wehrt sich gegen Eurobonds
Das Thema „Irland“ dürfte auf dem EU-Gipfel in Brüssel zur Sprache kommen, der am Mittwoch beginnt. Dort drängt die neue französische Staatsführung einmal mehr auf die Einführung gemeinsamer europäischer Staatsanleihen, um die Situation zu stabilisieren. Ein „Nein“ hierzu kommt jedoch aus Berlin. Allerdings fällt die Ablehnung gegenüber den Eurobonds nicht mehr ganz so scharf wie in der Vergangenheit aus.
Es könne diese nicht geben, solange es keinen Fiskalpakt gebe, der die Länder zur Haushaltsdisziplin zwinge, erklärte Finanzstaatssekretär Seffen Kampeter. Ansonsten seien die Eurobonds lediglich ein „Rezept mit den falschen Nebenwirkungen“.
Finanzmärkte von G8-Gipfel enttäuscht
Einige der beteiligten Regierungschefs werden in Brüssel zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage zusammensitzen, denn sie haben sich schon im Rahmen des G8-Gipfels in Camp David am Ende der vergangenen Woche gesehen. Von dessen Ergebnissen sind aber zumindest die Finanzmärkte enttäuscht. Die Experten erklärten, es fehle an Beschlüssen, die die nötige Durchschlagskraft hätten, etwas zu verändern.
Es habe lediglich „viel Gerede, aber wenig Substanz“ gegeben, urteilte beispielsweise Volkswirt Savanth Sabastian vom Brokerhaus CommSec. Die Kursschwankungen auf den Märkten würden so lange bleiben, bis es eine endgültige Gewissheit bezüglich Griechenland gebe und die Furcht vor einer Ansteckung weiterer Länder gewichen sei.