Die OECD warnt vor einer lang anhaltenden Rezession in der Eurozone. Nach Ansicht der Experten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung habe nur die überraschend starke Wirtschaftskraft Deutschlands dafür gesorgt, dass die Zone im ersten Quartal dieses Jahres nicht ins Minus gerutscht sei. Dies werde aber sicherlich im laufenden zweiten Quartal passieren. Die konjunkturelle …
Die OECD warnt vor einer lang anhaltenden Rezession in der Eurozone. Nach Ansicht der Experten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung habe nur die überraschend starke Wirtschaftskraft Deutschlands dafür gesorgt, dass die Zone im ersten Quartal dieses Jahres nicht ins Minus gerutscht sei. Dies werde aber sicherlich im laufenden zweiten Quartal passieren. Die konjunkturelle Erholung in den starken Ländern reiche nicht aus, um die Verluste der schwachen Staaten auszugleichen. Die Bundesrepublik sei so etwas wie eine Wachstumsoase in der Wüste.
Ausweg Eurobonds
Die OECD empfiehlt neben der Fortsetzung des politischen Reformkurses vor allem die Ausgabe gemeinsamer europäischer Staatsanleihen, um die Krise zu bekämpfen. Diese würden neues Vertrauen schaffen und die Situation auf diese Weise beruhigt werden. Zudem könnten die Staaten dadurch die nötigen Mittel einnehmen, um die Banken zu rekapitalisieren, die ihrerseits die Wirtschaft wiederbeleben könnten.
Nur zu sparen, sei eindeutig der falsche Weg, lautet die Botschaft der OECD, die damit aber vor allem bei der Bundesregierung aufläuft. Deutschland sperrt sich gegen die Einführung gemeinsamer Staatsanleihen, weil damit der Druck von den Krisenstaaten genommen würde, ihre Haushalte in Ordnung zu bringen.
Geuro als Krisenlösung?
Zumindest einen möglichen Ausweg aus der Krise, in der Griechenland steckt, zeigt Thomas Mayer auf. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank beschreibt ihn als „den Weg des geringsten Widerstands“, weil er es den Griechen ermögliche, im Euro zu verbleiben. Mayers Vorschlag sieht vor, dass die Griechen eine Parallelwährung aufbauen, die der Banker auf den Namen „Geuro“ getauft hat, was den Hellenen ermögliche, die Währungsabwertung durchzuführen, die es brauche, damit das Land wieder konkurrenzfähig werden kann.
Die internationalen Staatshilfen könnten zeitgleich auf ein Minimum zurückgeführt werden. Nur noch das Geld solle fließen, das die Griechen bräuchten, um weiterhin ihre Schulden zu begleichen. Diese Kredite würden weiterhin in Euro gewährt und getilgt, somit wären sie auch nicht von einem Wertverfall des Geuro betroffen, der sicher zu erwarten ist.