Griechenland: Eurozone rüstet sich für Tag X – Deutschland weiterhin erstklassig aufgestellt

Die Eurozone rüstet sich für das Szenario, dass Griechenland die Gemeinschaftswährung aufgeben muss. Dies bestätigte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker im Rahmen des informellen Gipfels in Brüssel am gestrigen Mittwoch. Es sei nicht der Fall, erklärte der Luxemburger, dass er die Finanzminister der Mitgliedsstaaten angewiesen habe, entsprechende Pläne auszuarbeiten. Aber selbstverständlich sei es so, dass man sich …

Die EU stellt sich bereits auf einen möglichen Euro-Austritt Griechenlands einDie Eurozone rüstet sich für das Szenario, dass Griechenland die Gemeinschaftswährung aufgeben muss. Dies bestätigte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker im Rahmen des informellen Gipfels in Brüssel am gestrigen Mittwoch. Es sei nicht der Fall, erklärte der Luxemburger, dass er die Finanzminister der Mitgliedsstaaten angewiesen habe, entsprechende Pläne auszuarbeiten. Aber selbstverständlich sei es so, dass man sich auf alle möglichen Szenarien einstellen müsse und dazu gehöre auch der Austritt der Hellenen aus dem Euro.

Zusätzliche Brisanz erhielten diese Aussagen durch Berichte aus Griechenland, dass dort die Steuereinnahmen einbrechen: Wegen den nahenden Wahlen und der politischen Unsicherheit hätten viele Menschen ihre Zahlungen eingestellt, heißt es. Mancherorts seien die Einnahmen um 15 bis 30 Prozent zurückgegangen.

Merkel reicht Athen noch die Hand

Noch wird offiziell ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Bundeskanzlerin Angela Merkel reichte Athen gemeinsam mit Frankreichs neuem Präsidenten François Hollande stattdessen einmal mehr die Hand.

Das Land könne, wenn es den Reformkurs fortsetze, weiterhin den Euro haben. Zudem wolle man Maßnahmen beschließen, mit der man die am Boden liegende Wirtschaft des Landes ankurbeln könne. Dies sei eine „positive Botschaft für Athen“, so Merkel.

Deutschland refinanziert sich zum Nulltarif – Wirtschaft in düsterer Stimmung

Deutschland bildet weiterhin das andere Extrem in der Eurozone. Bei der jüngsten Auktion von Staatsanleihen mit zweijähriger Laufzeit gelang es der Bundesrepublik, diese zum Nulltarif loszuschlagen. Dies bedeutet, Deutschland muss keine Zinsen für die Anleihen zahlen. In den vergangenen 20 Jahren musste die Bundesrepublik die Anlagen mit dieser Laufzeit jedoch durchschnittlich mit vier Prozent verzinsen. Dies zeigt, welch großes Vertrauen Deutschland in der Krise entgegengebracht wird.

Das könnte sich jedoch bald ändern, denn erstmals seit einem halben Jahr ist der IfO-Geschäftsklimaindex der deutschen Wirtschaft wieder gesunken – und dies deutlich. Er verlor 3,0 Punkte und sank damit von 109,9 auf 106,9 Zähler. Der Index zeigt an, wie die deutschen Unternehmen ihre aktuelle Lage und ihre Zukunftsaussichten bewerten.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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Bildquelle: depositphotos.com / MakroBetz
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