Spanien braucht möglicherweise weitere Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF. Gerade erst hat die Regierung in Madrid 100 Milliarden Euro für das marode Bankensystem erhalten, die eigentlich reichen sollten, um das Land zu stabilisieren, doch den Anstieg der Zinsen für spanische Staatsanleihen konnte dies nicht bremsen. Diese kletterten jüngst über sieben Prozent und haben damit die …
Spanien braucht möglicherweise weitere Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF. Gerade erst hat die Regierung in Madrid 100 Milliarden Euro für das marode Bankensystem erhalten, die eigentlich reichen sollten, um das Land zu stabilisieren, doch den Anstieg der Zinsen für spanische Staatsanleihen konnte dies nicht bremsen. Diese kletterten jüngst über sieben Prozent und haben damit die magische Marke durchschlagen, ab der sie als „nicht mehr finanzierbar“ gelten. Selbst die Europäische Zentralbank kauft die Papiere nicht mehr an.
EFSF könnte zum Retter in der Not werden
In Madrid erwägt man aus diesem Grund nun, den EFSF um weitere Gelder zu bitten. Der Fonds soll Staatsanleihen ankaufen und die Zinslast auf diese Weise senken. Die „Zeit“ zitiert einen europäischen Diplomaten aus Brüssel, der erklärt, man sei bereit zu handeln, sollte sich die spanische Regierung entscheiden, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Sollte dieser kommen, müsste in Deutschland erneut der Bundestag zustimmen, der gerade erst das Hilfspaket für die Banken der Iberer durchgewunken hat.
Unter den Abgeordneten wächst jedoch offenbar der Widerstand gegen stetig neue Hilfszahlungen: So hält Bundeskanzlerin Angela Merkel beispielsweise ein drittes Hilfspaket für Griechenland, welches die Hellenen wohl benötigen würden, um den Staatsbankrott abzuwenden, für politisch nicht mehr durchsetzbar.
Moody's senkt Ausblick für 17 deutsche Banken
Unterdessen sorgt auch die Ratingagentur Moody's einmal mehr für negative Schlagzeilen. Die Analysten, die bereits den Ausblick für die Bewertung der deutschen Bonität von „stabil“ auf „negativ“ gesetzt hatten, vollzogen diesen Schritt nun auch für 17 Bankhäuser der Bundesrepublik. Dies bedeutet, es hat noch keine tatsächliche Abwertung stattgefunden, sondern nur die Ankündigung, dass eine solche Abwertung innerhalb der kommenden Monate erfolgen könnte.
Betroffen waren vor allem die Landesbanken, aber auch die IKB Deutsche Industriebank sowie die Postbank müssen um ihre Bewertung zittern. Eine Abwertung führt dazu, dass die Geldhäuser höhere Zinsen für Kredite bezahlen müssen und so Schwierigkeiten bekommen, sich zu refinanzieren.