Die Euro-Krise hat offenbar ihr nächstes Opfer in Gestalt von Slowenien gefunden. Die Experten gehen davon aus, dass die dortige Regierung nicht nur nicht mehr in der Lage sein wird, ihre Haushaltsprobleme lösen zu können, sondern, dass sich die Lage noch einmal deutlich verschlimmern wird. Aus diesem Grund werde Slowenien vermutlich noch in diesem Jahr …
Die Euro-Krise hat offenbar ihr nächstes Opfer in Gestalt von Slowenien gefunden. Die Experten gehen davon aus, dass die dortige Regierung nicht nur nicht mehr in der Lage sein wird, ihre Haushaltsprobleme lösen zu können, sondern, dass sich die Lage noch einmal deutlich verschlimmern wird. Aus diesem Grund werde Slowenien vermutlich noch in diesem Jahr europäische Hilfsgelder benötigen. Verantwortlich dafür sei vor allem die massive Überschuldung der drei größten Banken des Landes, die gemeinsam mit acht Milliarden Euro in der Kreide stehen. Würde das Land diese Verluste alleine schultern, stiege das Defizit des BIP von 3,5 Prozent auf 20 bis 28 Prozent an. Slowenien müsste auf Staatsanleihen mittel- bis langfristig zwölf Prozent Zinsen zahlen.
Moody's: Slowenische Staatsanleihen fast auf Ramschniveau
Die amerikanische Ratingagentur Moodys hat bereits reagiert und die Bewertung der Bonität des osteuropäischen Staates, der seit 2007 Mitglied der Währungsgemeinschaft ist, fast auf Ramschniveau herabgesetzt. Statt mit „A2“ werden die Schuldpapiere des Landes nunmehr mit „Baa2“ benotet.
Gibt Slowenien noch eine Stufe ab und sinkt auf „Baa1“, gelten die Papiere nicht mehr als „Anlage-Empfehlung“, sondern als spekulative Investments. Anders ausgedrückt: Die Inhaber der Staatsanleihen können nicht mehr sicher von einer Rückzahlung ausgehen.
Spanien tüffelt an Bad Bank
Slowenien wird deshalb vermutlich den Weg gehen müssen, den die Spanier bereits beschritten haben. Die Iberer bekommen 100 Milliarden Euro für ihr marodes Banksystem, das nun mittels einer Bad Bank entlastet werden soll. Dies bedeutet, der staatliche Bankenrettungsfonds gründet ein Geldhaus, dass den Banken des Landes ihre „vergifteten Papiere“ abkauft, um diese so zu entlasten.
Die Vorarbeiten haben inzwischen begonnen: Analysten der Regierung überprüfen derzeit die Bilanzen der größten Finanzinstitute Spaniens, um deren exakten Kapitalbedarf zu ermitteln. Dieser Vorgang soll bis Mitte September andauern, wobei schon jetzt als sicher gilt, dass die faulen Immobilienkredite der meisten Banken den größten Teil der Hilfsgelder auffressen werden.