Peer Steinbrück wird in Kürze einen Plan zur Regulierung der Finanzmärkte vorlegen, der vor allem darauf abzielt, die Deutsche Bank aufzuspalten. Dies berichtet die Wochenzeitung "DIE ZEIT". Demnach sieht der frühere Bundesfinanzminister, der als möglicher Kanzlerkandidat der SPD gehandelt wird, eine Ursache der Krise darin, dass die weltweit agierenden Finanzinstitute durch Verluste in Ihrem Investmentgeschäft …
Peer Steinbrück wird in Kürze einen Plan zur Regulierung der Finanzmärkte vorlegen, der vor allem darauf abzielt, die Deutsche Bank aufzuspalten. Dies berichtet die Wochenzeitung „DIE ZEIT“. Demnach sieht der frühere Bundesfinanzminister, der als möglicher Kanzlerkandidat der SPD gehandelt wird, eine Ursache der Krise darin, dass die weltweit agierenden Finanzinstitute durch Verluste in Ihrem Investmentgeschäft komplett in den Abgrund gerissen werden könnten. Der Staat müsse sie in der Folge retten, damit die Sparer nicht ihr Vermögen verlieren. Wäre der Investmentbereich abgespalten, könne dieser ohne Konsequenzen für die Gesamtbank abgewickelt werden, so die Schlussfolgerung von Steinbrück.
Deutsche Bank soll Tochterunternehmen gründen
Steinbrück will dabei aber nicht die Deutsche Bank insgesamt zerschlagen. Vielmehr fordert der frühere Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, die größte deutsche Privatbank müsse Tochtergesellschaften gründen, die weiterhin unter einem gemeinsamen Dach zusammengefügt seien, aber weitgehend unabhängig voneinander funktionierten. So könnte die Bank weiterhin alle Dienstleistungen aus einer Hand anbieten, aber die Abwicklung eines Unternehmenszweigs wäre deutlich einfacher.
Das Konzept, das Steinbrück am kommenden Dienstag in der SPD-Fraktion vorstellen wird, wurde von zwei Arbeitsgruppen erarbeitet, welche die Flügel der Partei zusammenführen sollten. Eine Gruppe führte der mögliche Kanzlerkandidat dabei selbst an, der anderen stand der hessische Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel vor. Die Deutsche Bank ist laut der „ZEIT“ strikt gegen den Ansatz: Der Vorteile einer Vollbank wären viel zu groß, heißt es.
Deutsche Bank kann BHF-Bank verkaufen
Aber es gibt auch gute Nachrichten für die Deutsche Bank: Das Geldhaus konnte endlich die marode BHF-Bank losschlagen. Käufer ist die belgische Finanzdienstleistungsgruppe RHJ International (RHJI), die 384 Millionen Euro für das Traditionsunternehmen zahlt, das die Deutsche Bank im Jahr 2009 erworben hatte. Schon seit damals versucht das größte deutsche Geldhaus auch, die BHF-Bank wieder zu verkaufen. Im Jahr 2011 fand sich in Gestalt der Liechtensteiner Fürstenbank LGT tatsächlich ein Käufer, doch die BaFin ließ den Deal auf den letzten Metern platzen.