Die weltgrößte Ratingagentur Standard & Poor's hat die Bewertung der Bonität Spaniens um zwei Level gesenkt. Diese liegt damit nur noch auf der Notenstufe BBB. Als Begründung für diesen Schritt nannten die Analysten des amerikanischen Hauses die sich verschärfende Rezession auf der iberischen Halbinsel. Diese "beschränke die Politikmöglichkeiten der Regierung in Madrid", wodurch sich die …
Die weltgrößte Ratingagentur Standard & Poor's hat die Bewertung der Bonität Spaniens um zwei Level gesenkt. Diese liegt damit nur noch auf der Notenstufe BBB. Als Begründung für diesen Schritt nannten die Analysten des amerikanischen Hauses die sich verschärfende Rezession auf der iberischen Halbinsel. Diese „beschränke die Politikmöglichkeiten der Regierung in Madrid“, wodurch sich die sozialen Spannungen im Land nach Ansicht von S&P verschärfen und die Schwierigkeiten wachsen werden. Die Arbeitslosigkeit Spaniens liegt bei 25 Prozent, unter den Jugendlichen ist jeder Zweite ohne Job.
S&P belässt Ausblick auf „negativ“
Durch die schwierige Situation des Landes werde sich der Konflikt zwischen den Regionen und der Zentralregierung weiter verschärfen, ist man bei der Ratingagentur überzeugt. Das Land befinde sich deshalb noch immer im Abwärtsstrudel. Deshalb beließ S&P den Ausblick Spaniens trotz der Herabstufung auf „negativ“. Konkret bedeutet dies, dass die Ratingagentur in den kommenden 90 Tagen eine weitere Herabstufung vornehmen könnte.
Damit wäre Spanien mit der Note BB+ bewertet. Die Staatsanleihen des Landes würden dann als „hoch spekulative Anlagen“ gelten, die allgemein als „Ramsch“ angesehen werden. Allerdings wird erwartet, dass die Iberer noch im November einen Hilfsantrag an den ESM stellen. In diesem Fall könnte die EZB damit beginnen, Anleihen auf dem Sekundärmarkt zu kaufen und so den Zinsdruck für Spanien reduzieren.
Lagarde will Griechenland mehr Zeit geben
Spanien brauche mehr Zeit, um seine Reformen durchzuführen, hieß es wegen der schwierigen Situation des Landes deshalb auch auf der IWF-Jahrestagung. Während Chefin Christine Lagarde im Fall der Iberer allerdings nicht weiter ins Detail ging, handelte sie im Fall Griechenlands anders: Das Land brauche zwei weitere Jahre, so die Französin, um den eigenen Haushalt wirklich konsolidieren zu können. Diese Zeit sollte den Hellenen gegeben werden.
Zugleich rief sie aber auch die Europäer insgesamt sowie die Griechen direkt dazu auf, zugesagte Reformschritte endlich umzusetzen, um auf diese Weise die weltweite wirtschaftliche Unsicherheit zu reduzieren.