Die Commerzbank hat eine "Anpassung der Personalkapazitäten" als Reaktion auf ihre schwachen Quartalsergebnisse verkündet. Wie viel Stellen wegfallen werden, ließ das teilverstaatliche Finanzinstitut allerdings offen. Laut verschiedener Spekulationen müssen bis zu 6.000 Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Zugleich möchte das Haus in den nächsten Jahren aber auch eine Milliarde Euro in die eigene Infrastruktur investieren, …
Die Commerzbank hat eine „Anpassung der Personalkapazitäten“ als Reaktion auf ihre schwachen Quartalsergebnisse verkündet. Wie viel Stellen wegfallen werden, ließ das teilverstaatliche Finanzinstitut allerdings offen. Laut verschiedener Spekulationen müssen bis zu 6.000 Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Zugleich möchte das Haus in den nächsten Jahren aber auch eine Milliarde Euro in die eigene Infrastruktur investieren, um den Sprung zur „modernen Multikanalbank“ zu schaffen.
Weniger Gewinn als erwartet – und schlechte Aussichten
Die Commerzbank verbuchte im dritten Quartal des laufenden Jahres einen Gewinn von 78 Millionen Euro unter dem Strich. Operativ kam das Haus auf ein Ergebnis von 216 Millionen Euro. Im zweiten Quartal verdiente das Haus noch 451 Millionen Euro. Vor einem Jahr verbuchte die Commerzbank zwar ein Minus von 855 Millionen Euro im dritten Quartal, schrieb damals aber auch 800 Millionen Euro an griechischen Staatsanleihen ab.
Derartige Sonderbelastungen gab es in den Monaten Juni bis September 2012 nicht. Der Gewinn blieb deshalb deutlich hinter den Erwartungen zurück und dürfte auch im vierten Quartal zurückgehen, wie Finanzvorstand Stephan Engels ankündigte. Grund hierfür seien die erhöhten Eigenkapitalanforderungen an die Banken, welche wichtige Mittel binden würden.
Besserer Service und kompetentere Mitarbeiter
Neben dem Sparkurs, den sich das Geldhaus als Reaktion auf die schwachen Zahlen verordnet hat, will sich die Bank auch komplett neu aufstellen. Die Milliarde Euro, die für die Investitionen für den Weg zur „modernen Multikanalbank“ bereitstehen, sollen für einen besseren Service, eine überzeugendes Produktangebot, mehr Beratungsmöglichkeiten und für die Qualifizierung der Mitarbeiter ausgegeben werden.
Zugute kommen sollen die Gelder dabei vor allem dem Privatkundenbereich. Dieser soll auf diese Weise auf neue Füße gestellt werden und das Bankhaus künftig hauptsächlich tragen. Eine weitere Milliarde wird zudem in den kommenden Jahren „in die Anpassung an die veränderten Verhältnisse in der Finanzbranche“ fließen. Was genau damit gemeint ist, ließ die Commerzbank allerdings offen.