Europäische Zentralbank will 500 Euro-Banknote abschaffen

Der 500 Euro-Schein könnte bald der Vergangenheit angehören. Die Europäische Zentralbank (EZB) zieht eine Abschaffung in Erwägung, wie Vize-Präsident Vitor Constancio bestätigte. Vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments erklärte der Banker, dies sei "sicherlich eine Diskussion wert". Einen echten Verlust im alltäglichen Zahlungsverkehr vermutet der EZB-Mann nicht. Trotz der Tatsache, dass fast 600 …

500 Euro ScheinDer 500 Euro-Schein könnte bald der Vergangenheit angehören. Die Europäische Zentralbank (EZB) zieht eine Abschaffung in Erwägung, wie Vize-Präsident Vitor Constancio bestätigte. Vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments erklärte der Banker, dies sei „sicherlich eine Diskussion wert“. Einen echten Verlust im alltäglichen Zahlungsverkehr vermutet der EZB-Mann nicht. Trotz der Tatsache, dass fast 600 Millionen der 500 Euro-Scheine im Umlauf sind, seien diese „etwas, von dem die Menschen gewöhnlich kaum Gebrauch“ machten. Das europäische Zahlungssystem bräuchte den größten Schein deshalb „wohl nicht derart dringend“.

Kampf gegen Schwarzgeld und Geldwäsche

Neu ist die Idee nicht, den 500 Euro-Schein aus dem Verkehr zu ziehen. Er wurde bereits vor einigen Wochen von einem Banken-Analysten aufgebracht, dessen Vorschlag damals allerdings noch als „verrückte Idee“ abgetan worden war. Der Experte erläuterte, dass der 500 Euro-Schein vor allem dem Verbrechen helfe. Er werde vorwiegend zur Geldwäsche genutzt und unterstütze Personen dabei, Schwarzgeld zu verschieben. Durch den großen Schein könnten auch größere Summen problemlos ohne elektronischen Überweisungen – die immer Spuren hinterlassen – bewegt werden.

EZB verändert eigenen Standpunkt

Ursprünglich war man auch in der Notenbank der Überzeugung, dass es sich bei dem Vorschlag zur Abschaffung des 500 Euro Scheins um eine nicht seriöse Idee handele, die keiner weiteren Überprüfung wert sei. Diese hat es mittlerweile aber nun doch gegeben. Das Ergebnis scheint dabei gewesen zu sein, dass der Vorschlag von Bank of America-Analyst Athanasios Vamvakidis nicht so abwegig ist wie ursprünglich angenommen.

„Bin Ladens“ werden beim nächsten Ratstreffen diskutiert

Tatsächlich diskutieren über die Zukunft der 500 Euro-Scheine wird die EZB beim nächsten Ratstreffen, bei dem dann auch die Notenbankchefs der Mitgliedsstaaten anwesend sein werden. In Spanien erfreuen sich die Scheine übrigens eines besonderen Spitznamens: Sie werden hier als „Bin Ladens“ bezeichnet. Jeder weiß, dass es sie gibt, gesehen hat sie allerdings noch niemand.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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