Keine Länder waren in den vergangenen Monaten so sehr Sinnbilder der Euro-Krise wie Zypern und Griechenland. Für beide Staaten gibt es allerdings Anlass zur Hoffnung - wenn es im Fall der Festland-Hellenen auch mehr ein selbst beschworener Glaube an eine gute Zukunft sein könnte. Während mehrtägiger Streiks der Staatsbediensteten glaubt die Regierung in Athen an …
Keine Länder waren in den vergangenen Monaten so sehr Sinnbilder der Euro-Krise wie Zypern und Griechenland. Für beide Staaten gibt es allerdings Anlass zur Hoffnung – wenn es im Fall der Festland-Hellenen auch mehr ein selbst beschworener Glaube an eine gute Zukunft sein könnte. Während mehrtägiger Streiks der Staatsbediensteten glaubt die Regierung in Athen an die baldige Rückkehr des Lebensstandards vor Ausbruch der Krise.
Krise soll in sechs Jahren überwunden sein
Griechenland befindet sich seit 2008 durchgehend in der Rezession. Aufgrund der rigiden Sparpolitik musste das Land einen erheblichen Teil seiner Wirtschaftskraft und damit auch des gewohnten Lebensstandards aufgegeben. Ministerpräsident Antonis Samaras ist allerdings davon überzeugt, dass es wesentlich schneller gehen werde, diesen wieder zurückzugewinnen, als bisher gedacht.
„Den meisten Experten zufolge“ werde es weder Jahrzehnte noch Generationen dauern, bis der alte Lebensstandard wieder erreicht sei, zitiert die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ den griechischen Regierungschef. Schon in sechs Jahren werde man die Wirtschaftskraft und den Lebensstandard wie vor Ausbruch der Krise erreichen können.
IWF gibt Geld für Zypern frei
Mit solchen Fragen kann sich Zypern derzeit noch nicht beschäftigen. Das Land hat erst in diesem Jahr nach langem Tauziehen ein Hilfspaket erhalten, musste im Gegenzug aber versichern, wirtschaftliche Anpassungsmaßnahmen durchzuführen. Der Internationale Währungsfonds, der wie schon im Fall von Griechenland unter den Geldgebern ist, machte eine Überprüfung erster Reformen mit positivem Ergebnis zur Bedingung für die Auszahlung der Gelder. Der entsprechende Bescheid liegt mittlerweile vor, in der Folge gab der IWF 84,7 Millionen Euro Kredithilfen für die Zyprioten frei.
Insgesamt wird der Fonds etwa eine Milliarde Euro in den kommenden drei Jahren an die geteilte Insel überweisen – vorausgesetzt, Zypern erfüllt seine Zusagen. Beim IWF ist man diesbezüglich allerdings skeptisch. Fonds-Chefin Christine Lagarde sieht „erhebliche Risiken“ für das Programm. Weniger Sorgen muss sich Zypern um die Hilfsgelder der EU machen. Die Kommission signalisierte bereits vor rund zwei Wochen, dass die nächste Tranche vermutlich fließen werde.