Die Reise ist zu teuer, der Kühlschrank defekt oder vor der Fußball-WM soll noch ein neuer Fernseher angeschafft werden: Bislang hieß das, dass man den Dispo ausreizen oder einen komplizierten Ratenkredit abschließen musste. Zumindest dachten dies die meisten Menschen. Viele Banken bieten jedoch auch den Abrufkredit als Alternative, die zunehmend beliebter wird. Hierbei schließen die …
Die Reise ist zu teuer, der Kühlschrank defekt oder vor der Fußball-WM soll noch ein neuer Fernseher angeschafft werden: Bislang hieß das, dass man den Dispo ausreizen oder einen komplizierten Ratenkredit abschließen musste. Zumindest dachten dies die meisten Menschen. Viele Banken bieten jedoch auch den Abrufkredit als Alternative, die zunehmend beliebter wird. Hierbei schließen die Kreditnehmer mit der Bank eine Vereinbarung darüber, dass sie ein spezielles Kreditkonto mit einer ausgehandelten Höchstsumme erhalten: Brauchen sie neues Geld, können sie es einfach abrufen – und zwar, bis der Maximalbetrag erreicht ist. Allerdings gibt es auch beim Abrufkredit Nachteile, die man unbedingt kennen sollte.
Die Vorteile eines Abrufkredits
Die Zinsen sind vor allem im Vergleich mit dem Dispo ausgesprochen niedrig. Man riskiert nicht, in den Teufelskreis zu geraten, dass die Zinssätze derart hoch sind, dass man selbst mit großen Sparanstrengungen das Konto nicht ausgleichen kann. Die besten Zinssätze liegen laut einer aktuellen Untersuchung der „Stiftung Warentest“ bei weniger als sechs Prozent. Zudem muss man nur Zinsen auf den Betrag zahlen, den man tatsächlich abgerufen hat. Die Differenz bis zur Maximalsumme wird nicht verzinst.
Zudem werden die Abrufkredite sehr viel schneller als beispielsweise die Ratendarlehen vergeben. Hat man sich mit der Bank über die genauen Konditionen geeinigt, steht das Geld zumeist noch am selben Tag zur Verfügung. Die Tilgung ist ebenfalls flexibler als beim Ratenkredit: Man zahlt so viel zurück wie man möchte. Strafgebühren gibt es dabei nicht. Manche Banken benennen höchstens einen Zeitraum, in dem das Geld zurückgezahlt sein sollte. Passiert dies nicht, können unterschiedliche Sanktionen wie z.B. höhere Strafzinsen greifen.
Die Nachteile eines Abrufkredits
Bei einem Abrufkredit können die Zinsen allerdings nachlaufend angepasst werden. Der Kunde muss deshalb gleich in mehrfacher Hinsicht aktiv werden: Will er den Abrufkredit, muss er zur Bank gehen. Die Tilgung geht von ihm aus. Verändert sich der Zinssatz während der Tilgungsphase, so muss der Rückzahlungsbetrag angepasst werden. Viele Menschen haben zudem auch ein Disziplin-Problem: Wenn der Ball in der Frage der Tilgung in ihrem Feld liegt, zahlen sie nur selten und zu kleine Beträge. Auch die niedrigeren Zinsen im Vergleich mit dem Dispo werden dann zu einem Problem.