Eine Meldung des "Manager Magazins" sorgte kurz vor Weihnachten für viel Aufsehen: Demnach wird bei der Deutschen Bank intern darüber beraten, die Postbank, die das Haus erst 2009 erworben hat, wieder zu veräußern. Befeuert wurde die Nachricht dadurch, dass die Deutsche Bank statt eines Dementis lediglich erklärte, dass es "unverantwortlich" sei, über einen solchen Verkauf …
Eine Meldung des „Manager Magazins“ sorgte kurz vor Weihnachten für viel Aufsehen: Demnach wird bei der Deutschen Bank intern darüber beraten, die Postbank, die das Haus erst 2009 erworben hat, wieder zu veräußern. Befeuert wurde die Nachricht dadurch, dass die Deutsche Bank statt eines Dementis lediglich erklärte, dass es „unverantwortlich“ sei, über einen solchen Verkauf zu spekulieren. Zusätzlichen Zulauf bekam die Meldung zudem auch dadurch, dass die Idee offenbar nicht jüngst erst aufgekommen ist, sondern schon vor drei Monaten diskutiert wurde.
Verkauf der Postbank schon im Spätsommer Thema
Wie die „Zeit“ berichtet, habe man schon im Spätsommer Informationen darüber gehabt, dass die Deutsche Bank die Postbank, die über 14 Millionen Privatkunden betreut, verkaufen möchte. Damals sei der ganze Vorgang allerdings nicht „spruchreif“ gewesen. Dies würde erst „in drei Monaten der Fall sein“, erklärten ungenannte Insider damals der Onlineabteilung der Wochenzeitung. Die Deutsche Bank dementierte damals auf Nachfrage allerdings deutlich: Die Informationen über einen möglichen Verkauf der Postbank seien „kategorisch falsch“. Es fällt allerdings auf, dass drei Monate später die entsprechende Meldung tatsächlich ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.
Deutsche Bank: Kein Privatkundengeschäft mehr?
Weiterhin fällt auf, dass an den Börsen schon allein das Gerücht, die Deutsche Bank könnte die Postbank verkaufen, für gute Stimmung sorgt. Der Aktienkurs der Deutschen Bank kletterte um satte vier Prozent in die Höhe. Die „Zeit“ erinnert deshalb an eine alte Idee des Geldhauses und mutmaßt, dass diese wieder zurück auf die Tagesordnung kommen könnte: Rund um die Jahrtausendwende dachte die Deutsche Bank daran, dass Privatkundengeschäft komplett einzustellen, um im Investmentsegment konkurrenzfähig zu werden. Vielleicht werde man den entsprechenden Schritt ja jetzt unternehmen.
Dazu passt, dass Deutsche Bank-Co-Chef Anshu Jain aus der entsprechenden Sparte des Hauses stammt. Am 29. Januar 2015 tritt er gemeinsam mit Jürgen Fitschen vor die Presse und wird die neue Strategie des Hauses erklären: Für Millionen von privaten Kunden dürfte dies ein mehr als spannender Termin werden.