Wer einen Kredit benötigt, aber bei seiner Bank abgewiesen wurde, findet vielleicht im Internet das benötigte Darlehen. Wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, boomt das Konzept, dass Privatpersonen anderen Privatpersonen im Netz Geld leihen. Die Vermittler-Plattform "Auxmoney", die laut eigener Aussage in Deutschland inzwischen einen Marktanteil von 80 Prozent hat, kommt demnach inzwischen auf ein Kreditvolumen …
Wer einen Kredit benötigt, aber bei seiner Bank abgewiesen wurde, findet vielleicht im Internet das benötigte Darlehen. Wie die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet, boomt das Konzept, dass Privatpersonen anderen Privatpersonen im Netz Geld leihen. Die Vermittler-Plattform „Auxmoney“, die laut eigener Aussage in Deutschland inzwischen einen Marktanteil von 80 Prozent hat, kommt demnach inzwischen auf ein Kreditvolumen von etwa 225 Millionen Euro. Auf die gesamte Unternehmensgeschichte – die 2007 begann – gerechnet, kommt das Haus auf ein jährliches Vermittlungsvolumen von knapp unter 30 Millionen Euro.
Auxmoney: Scoringsystem soll Sicherheit bringen
Hört man den Verantwortlichen der Online-Vermittler allerdings zu, wenn diese versuchen, ihren Erfolg zu erläutern, kommt man nicht umhin, einen gewissen Widerspruch zu attestieren. Einerseits loben sich die Häuser gerne selbst: Man sei auch offen für Studenten, Nebenjobber oder Freiberufler, heißt es gerne – also all die Personen, die bei einer Bank Probleme haben, einen Kredit zu erhalten. Was oft nicht gerechtfertigt so sei, fügen die Plattformen zumeist an.
Anderseits rühmt sich beispielsweise Auxmoney damit, die Kreditvergabe drastisch umgestellt zu haben. So hat die eigene Plattform ein eigenes Scoringsystem eingeführt, das sicherstellen soll, dass nur noch solche Personen ein Darlehen erhalten, die auch über die nötigen Einkünfte verfügen, um das Geld wieder zurückzuzahlen. 80 Prozent der täglichen Kreditanfragen müsse man deshalb ablehnen, so der Darlehensvermittler.
Verbraucherschützer kritisieren Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell der Online-Vermittler-Plattformen stößt bei Verbraucherschützern dabei zunehmend auf Kritik. Diese stören sich vor allem an der Art, wie Auxmoney und Co. ihr Geld verdienen. Diese arbeiten mit Gebühren, deren Höhe sich nach dem gewährten Darlehen bemisst. Einfach ausgedrückt: Je mehr Geld verliehen wird, desto mehr verdienen die Plattformen. Dies würde zu unvorsichtigen Kreditvergaben verführen. Für die Geldgeber lohnt es sich allerdings – ihnen winkt derzeit eine durchschnittliche Rendite von 6,7 Prozent. Dies ist anderswo kaum noch zu holen.